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WASP-12b: Noch ein dunkler Exoplanet

Der Exoplanet WASP-12b ist schwärzer, als Forscher erwartet haben.
Illustration des Exoplaneten WASP-12b

Egal welche Wellenlängen man betrachtet – der Exoplanet WASP-12b reflektiert fast gar kein Licht. Das zeigen neue Beobachtungen mit Hilfe des Weltraumteleskops Hubble. Demnach besitzt der Planet gerade mal ein halb so großes Rückstrahlvermögen wie der Mond. Das mache WASP-12b dunkler als frischen Asphalt, so Taylor Bell von der McGill University in Montreal.

WASP-12b umkreist den sonnenähnlichen Stern WASP-12A, rund 1400 Lichtjahre von der Erde entfernt. Der Exoplanet hat zirka den doppelten Radius Jupiters und benötigt nur wenig mehr als einen Tag, um seinen Stern zu umrunden. Auf seiner Oberfläche herrschen etwa 2600 Grad Celsius. Seit 2008 haben Wissenschaftler WASP-12b intensiv erforscht. So entdeckten sie 2010 beispielsweise, dass er vermutlich von seinem eigenen Stern verschlungen wird.

Umso überraschter sind Bell und sein Team nun von dem geringen Rückstrahlvermögen des Planeten, denn es wirft die beiden Theorien über den Haufen, die Forscher bislang bezüglich der Zusammensetzung seiner Atmosphäre hatten. Sie gingen bislang entweder von einer aluminiumoxidreichen oder einer wolkenlosen Atmosphäre aus. Die neuen Daten deuten nun dagegen darauf hin, dass die Atmosphäre von WASP-12b eher der eines massearmen Sterns ähnelt und aus atomarem Wasserstoff und Helium besteht.

Völlig schwarz ist WASP-12b allerdings auch den neuen Messungen zufolge nicht. Schon auf Grund seiner hohen Temperatur strahlt der Planet Licht ab. Das verleihe ihm vermutlich eine rote Färbung, sagen die Forscher – ähnlich der von glühendem Metall.

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