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Mikroben: Olivensterben erreicht Spanien

Seit 2013 breitet sich in der Europäischen Union eine verheerende Krankheit aus, die Olivenbäume absterben lässt. Nun wurde der Erreger auf Mallorca nachgewiesen.
Sterbender Ölbaum wurde mit Stumpf und Stiel gerodet, um Ausbreitung einer Krankheit zu stoppen.

Erstmals wurde Xylella fastidiosa 2013 in der Europäischen Union in Süditalien nachgewiesen – seitdem versetzt es Olivenproduzenten in Angst und Schrecken. Denn das Bakterium blockiert den Wasserfluss im Pflanzengewebe und sorgt dafür, dass die Gewächse tödlich vertrocknen. Trotz aller Bekämpfungsmaßnahmen breitet sich Xylella fastidiosa weiterhin aus. Nachdem der Erreger 2015 auf Korsika entdeckt wurde, hat er mittlerweile auch die spanische Mittelmeerinsel Mallorca erreicht. Das berichtet die BBC und beruft sich dabei auf das Landwirtschaftsministerium der Balearen. 15 000 Hektar wurden demnach unter Quarantäne gestellt und Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung des Keims getroffen, so die Behörden.

Die auf Mallorca gefundene Variante von Xylella fastidiosa wurde zuerst bei einer Routinekontrolle eines Gartenzentrums in drei Kirschbäumen entdeckt. Zudem scheint dieser Erregerstamm bislang nur Kirschen und Oleander zu befallen. Dennoch wollen die Behörden auf Nummer sicher gehen und die Keime bekämpfen, bevor sich die Plage ausweitet. Da Xylella fastidiosa zahlreiche Pflanzen befällt – unter anderem auch Zitrusfrüchte oder Kaffee – und von Insekten übertragen wird, lassen sich die Bakterien nur schwer eliminieren. Bei einer weiteren Verbreitung könnte die Olivenproduktion Europas schwer in Mitleidenschaft gezogen werden. In Süditalien wittern Olivenbauern zudem eine Verschwörung der Wissenschaft gegen sich, weshalb sie effektive Gegenmaßnahmen gegen die Plage häufig ablehnen oder nur gegen Widerstand durchführen lassen.

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