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Klimawandel: Pinguine als Indikatoren von Klimawandel und Überfischung

Da sich verändertes Klima und Fischerei auf die Beute von Königspinguinen auswirken, wollen Lewis Halsey und seine Mitarbeiter von der Universität Birmingham Änderungen im Jagdverhalten der Vögel nutzen, um Informationen über antarktische Fischpopulationen zu gewinnen. Dazu überwachen die Forscher den Puls der Tiere.

Königspinguin | Die Königspinguine (Aptenodytes patagonicus) sind nach den Kaiserpinguinen (Aptenodytes forsteri) die zweitgrößte Pinguinart. Sie leben hauptsächlich auf und in den Gewässern um die subantarktischen Inseln.
Lässt die Fischdichte nach, muss ein Pinguin länger tauchen, um seinen Nahrungsbedarf zu decken. Da sich die Herzfrequenz beim Tauchen verändert, kann aus der Herzaktivität eine Verteilung der Beutetierdichte abgeleitet werden, erklären die Wissenschaftler.

Zur "Eichung" der fracktragenden Bio-Indikatoren maßen die Forscher die Herzschlagrate der Königspinguine, während diese auf Laufbändern watschelten oder in Wasserkanälen schwammen. Anschließend pflanzten sie den Pinguinen einen Chip zur Puls-, Druck- und Temperaturmessung ein. Der Vergleich der fortan gemessenen Werte mit den Laborergebnissen soll es nun ermöglichen, allein aus den Sensordaten die Streifzüge der Pinguine zu rekonstruieren.

Pinguine eignen sich deshalb besonders gut für die Überwachung des marinen antarktischen Ökosystems, weil ihr Speiseplan sehr genau bekannt ist und sie auf ihren kilometerlangen Beutezügen bis in Tiefen von mehreren hundert Metern vordringen. Darüber hinaus macht es das Nisten an Land den Forschern leicht, die Wasservögel mit Sensoren auszustatten. (jpb)

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