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Verhalten: Pseudokopulation zum Aggressionsabbau

Der Rote Sumpfkrebs (Procambarus clarkii) nutzt sexuelle Unterwerfung, um Aggressionen abzubauen. Geraten zwei Männchen aneinander, steigen die Überlebenschancen des Unterlegenen, wenn er sich wie ein Weibchen verhält und eine Pseudokopulation mit dem dominanten Rivalen zulässt. Dieses Verhalten war bislang nur von Wirbeltieren bekannt.

Roter Sumpfkrebs | Wer sich als Sumpfkrebs nicht unterwirft und sich einer Pseudokopulation verweigert, muss seinen Starrsinn – wie hier – eventuell mit dem Leben bezahlen: das dominante Männchen (rechts) und, Bauch oben, ein kurz zuvor getöteter Rivale (links)
Fadi Issa und Donald Edwards von der Staatsuniversität von Georgia beobachteten zwanzig Krebspaare. In vier Fünftel der Fälle versuchte ein Männchen zwischen aggressiven Attacken, das andere wie bei einer regulären Paarung zu besteigen, was aber nur zwölf Tieren gelang. Hier hatte das unterlegene Männchen Verhaltensmuster gezeigt, die sonst typisch für Weibchen bei der Paarung sind. Vier Männchen wehrten sich zwar erfolgreich gegen die Scheinbegattung, doch starben zwei von ihnen im Laufe der nächsten 24 Stunden an Folgen der anhaltenden Kämpfe mit dem Rivalen. Von den "bestiegenen" Artgenossen überlebten alle. Hier hatte die Zahl und die Schwere der Attacken bereits in der ersten Stunde nach der Konfrontation deutlich abgenommen. (af)

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