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Antibiotika: Pyramiden töten gefährliche Bakterien

DNA-Nanopyramiden, an denen Antibiotika-Moleküle befestigt sind, töten Keime effektiver als das reine Antibiotikum.
Pyramide

Pyramiden aus DNA-Doppelsträngen töten effektiv gefährliche Bakterien. Das Verfahren, entwickelt von David Leong von der Nationaluniversität Singapur, basiert darauf, dass die winzigen Tetraeder bereitwillig von den Mikroorganismen aufgenommen werden – anschließend zerlegen Verteidigungsenzyme der Zelle das fremde Erbgut. Dabei setzt die Pyramide ein Antibiotikum frei, das die Zelle tötet. Bisher demonstrierte das Team seine Methode allerdings nur im Labor an den Krankheitserregern Escherichia coli und Staphylococcus aureus.

Die Pyramide besteht aus speziell hergestellten DNA-Einzelsträngen, die sich nach dem Prinzip des DNA-Origami zu dreidimensionalen Formen aneinanderlegen. Aktive Substanz des Konstrukts ist das Antibiotikum Actinomycin D. Dieses hat den Vorteil, dass es von sich aus an doppelsträngige DNA bindet, die Forscher brauchten es also nicht mit einer speziellen Bindung daran befestigen. Außerdem koppelten Leong und sein Team fluoreszierende Goldnanopartikel an ihr Konstrukt, so dass sie seine Aufnahme in die Zielzellen unter dem Mikroskop verfolgen konnten. Im Versuch töteten die Pyramiden 65 Prozent von Staphylococcus aureus und 48 Prozent der E. coli – ohne die Pyramiden vernichtete das Actinomycin D lediglich 42 und 14 Prozent der Zellen, vermutlich weil es nicht so effektiv hineingelangt.

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