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Fischfossil: Riesenlachs wuchsen Säbelzähne

Zahn-Zensus klärt, wozu der Vorzeitlachs so ein eindrucksvolles Gebiss brauchte. Vermutlich kämpfte er damit gegen seinesgleichen - um sich fortzupflanzen.
Künstlerische Darstellung eines großen Lachses mit zwei langen Zähnen im Oberkiefer

Bis vor etwa fünf Millionen Jahren lebte im Meer vor der Westküste Nordamerikas eine bizarre Kreatur: ein bis zu drei Meter langer Lachs mit zwei übergroßen Zähnen im Oberkiefer. Doch das eindrucksvolle Gebiss diente wohl nicht zum Beutefang, sondern zur Fortpflanzung, berichtete nun ein Team um Julia Sankey von der California State University. In ihrer Arbeit, deren Ergebnisse die Wissenschaftlerin auf der Jahrestagung der US-amerikanischen Gesellschaft für Wirbeltierpaläontologie vorstellte, verglich Sankey Lachsfossilien aus Süß- und Salzwasserhabitaten, um die körperlichen Veränderungen der Lachse in ihrem Lebenszyklus zu ergründen. Demnach wuchsen die Zähne erst im Süßwasser zu ihrer eindrucksvollen Länge von etwa drei Zentimetern.

Auch bei heutigen Pazifischen Lachsen verändert sich der Schädel auf dem Weg zur Paarung deutlich – die Riesenzähne der ausgestorbenen Vorzeitlachse sind jedoch das spektakulärste bisher bekannte Beispiel. Wie ihre modernen, aber etwas kleineren Verwandten lebten die "Säbelzahnlachse" im Meer, wanderten jedoch nach einigen Jahren flussaufwärts, um sich im Süßwasser fortzupflanzen und dann zu sterben. Sankeys Arbeitsgruppe geht auf Grund der gefundenen Fossilien davon aus, dass die Zähne ein wesentlicher Teil dieses Fortpflanzungsmodus waren. Die Zähne von Fundstellen, die einst im Süßwasser lagen, sind deutlich größer und zeigen Gebrauchsspuren, während jene aus Meeressedimenten klein und ohne Schrammen sind. Vermutlich kämpften die männlichen Lachse mit ihnen um die Gunst der Weibchen oder verteidigten die von ihnen befruchteten Eier gegen andere Lachse.

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