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Hirnforschung: Rihanna oder Rammstein

Die Aktivität des Belohnungssystems verrät, wie viel uns ein neuer Musiktitel wert ist.
Musikhören und lernen

Musikgeschmäcker sind bekanntlich verschieden: Doch warum gefallen uns manche Lieder auf Anhieb und andere nicht? Diese Frage beantwortete eine Forschergruppe um Valorie Salimpoor vom Montreal Neurological Institute so: Je nachdem, wie stark das Belohnungssystem im Gehirn mit dem auditorischen Kortex kommuniziert, finden wir mehr oder weniger Gefallen an einem Musikstück.

Musik im Kernspintomografen | Während dem Musikhören unbekannter Titel wird die Hirnaktivität der Probanden aufgezeichnet.

Die Versuchspersonen hörten je 30-sekündige Ausschnitte ihnen unbekannter Songs, während die Wissenschaftler ihre Hirnaktivität per fMRT registrierten. Den Probanden stand ein bestimmtes Geldbudget zur Verfügung, und nach jedem Titel sollten sie entscheiden, wie viel sie für das Lied ausgeben wollten.

Bei Titeln, für welche die Probanden tief in die Tasche griffen, zeigte sich das Belohnungszentrum – vor allem im Nucleus accumbens und im Striatum – besonders aktiv. Aber auch Neurone im auditorischen Kortex feuerten verstärkt. Nur wenn beides zeitlich koordiniert auftrat, erschien den Betreffenden die gehörte Musik besonders attraktiv.

Was war der Grund? Laut der Forscher bilden frühere Hörgewohnheiten feste Muster im Gehirn. Je mehr die unbekannten Musikstücke diesen Erwartungen entsprachen, desto stärker regten sie die betreffenden Regionen im Schläfenlappen der Großhirnrinde an. In Kombination mit vermehrter Aktivität im neuronalen Belohnungssystem bestimme dies über unsere ästhetischen Geschmacksvorlieben.

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