Direkt zum Inhalt

Kometensonde: Rosettas Zielkomet zeigt erneut Aktivität

Noch eine Woche, dann wird Rosetta ihren Zielkometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko erreichen. Neu veröffentlichte Bilder enthüllen eine schwache Aktivität des Kometen.
Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko am 29. Juli 2014

Am 25. Juli 2014 wurden mit der Kamera OSIRIS an Bord der europäischen Raumsonde Rosetta erste Bilder aufgenommen, die eine schwache Aktivität im unmittelbaren Umfeld des Kometenkerns enthüllen. Er ist von einer Koma, einer dünnen Hülle aus Gas und feinen Staubpartikeln umgeben. Sie entsteht, wenn sich durch die Sonneneinstrahlung die Oberfläche des Kerns erwärmt und flüchtige Stoffe wie Wassereis verdampfen. Dabei reißen die entweichenden Gase feine Staubpartikel mit, die sich in der Umgebung des Kerns ansammeln. Die Aufnahmen decken ein Areal mit einer Kantenlänge von 150 Kilometern ab und dürften nur den innersten Teil der Koma zeigen. Störend bei den Aufnahmen ist der helle Kern selbst, der das schwache Leuchten der Koma überstrahlt. In dem beigestellten Bild unten ist der Kern selbst stark überbelichtet und erscheint ausgebrannt, rechts von ihm ist ein weiteres Bildartefakt zu sehen.

Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko mit Koma | Auf Aufnahmen der Kamera OSIRIS überdeckt die Koma des Kometen 67P ein Gebiet von 150 x 150 Quadratkilometern. Die Belichtungszeit beträgt 330 Sekunden. Der zentrale Bereich und die blasse, runde Struktur rechts vom Kern sind optische Artefakte.

Der Kern von 67P wird nun durch den ständig geringer werdenden Abstand immer detaillierter erfasst. Auf einer Aufnahme vom 29. Juli 2014, die aus einer Entfernung von nur 1950 Kilometern entstand, zeigt sich deutlich die rauhe Oberfläche des nur etwa vier Kilometer großen Himmelskörpers. Die räumliche Auflösung beträgt rund 37 Meter pro Bildpunkt. Der schmale Hals, der die beiden Teile des Doppelkörpers miteinander verbindet, ist auffallend hell. Mögliche Erklärungen hierfür sind Unterschiede in der Zusammensetzung des Materials, der Korngröße oder auch topografische Effekte. Im Forscherteam um Holger Sierks am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen, sind jedenfalls intensive Diskussionen hierüber im Gange.

Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko am 29. Juli 2014 | Der Kern des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko wurde am 29. Juli 2014 aus einer Entfernung von 1950 Kilometern aufgenommen. Ein Pixel entspricht etwa 37 Metern.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Quellen
MPS, 31. Juli 2014

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.