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Krebsforschung: Schärfere Waffen gegen Tumorzellen

Immunglobulin
Amerikanische Forscher haben ein Verfahren entwickelt, das den Einsatz monoklonaler Antikörper in der Krebstherapie verbessern könnte.

Die Forscher um Greg Lazar von der in Kalifornien ansässigen Biotechnologie-Firma Xencor haben ein Verfahren gefunden, mit dem die toxische Wirkung bestimmter Antikörper auf Krebszellen um das Zehnfache gesteigert werden kann. Die Wissenschaftler veränderten zu diesem Zweck gezielt die "konstante", so genannte FC-Region der Immunoglobuline.

Die FC-Region von Antikörpern erkennt nicht die Antigene selbst, sondern sorgt nach dem Andocken des Antikörpers an sein Ziel für die Aktivierung weiterer Abwehrmaßnahmen – etwa der so genannten Antikörper-abhängigen zellvermittelten Zytotoxizität (ADCC), mit deren Hilfe der Organismus Tumorzellen auflösen kann. In den Experimenten verdoppelten die Forscher durch ihre Modifikationen der FC-Region teilweise die Aktivitäten der ADCC.

Die modifizierten Antikörper können zudem auch bislang unangreifbare Krebszellen ins Visier nehmen, die sich nur durch eine sehr geringe Menge an typischen Antigenen verraten, hoffen die Forscher.

Schon seit geraumer Zeit nutzt man die hohe Präzision, mit der diese Proteine Antigene erkennen, zum Aufspüren und Sichtbarmachen von Krankheitsursachen. Dazu hängt man an den Antikörper etwa eine schwach radioaktive Substanz. Eine vom Antikörper angesteuerte Zielregion lässt sich daraufhin auf späteren Röntgenaufnahmen lokalisieren. Dies wird zum Beispiel genutzt, um Geschwulste im Körper ausfindig zu machen und anzugreifen. Allerdings eigneten sich bisher nur bestimmte Antikörper für diese Zwecke, viele andere erwiesen sich im Versuch als zu uneffektiv.

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