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Sterne: Scheiben aus Gas und Staub verlangsamen rotierende Sterne

Neue Daten des Spitzer-Weltraumteleskops belegen, dass flache Ringe aus Gas und Staub, so genannte protoplanetare Scheiben, die Rotation von jungen Sternen verlangsamen.
Künstlerische Darstellung eines jungen Sterns mit protoplanetarer Scheibe | Ein junger Stern wird von einer Scheibe aus Gas und Staub umgeben. Die Magnetfeldlinien wandern durch diese Scheibe und verlangsamen dadurch die Rotation des Sterns.


Astronomen um Luisa Rebull haben etwa 500 junge Sterne im Orionnebel beobachtetet. Dabei stießen sie bei langsam rotierenden Sternen fünfmal so häufig auf eine protoplanetare Scheibe wie bei sich schneller drehenden. Die verlangsamte Rotationsgeschwindigkeit resultiere vermutlich aus dem Magnetfeld des Sterns. Ähnlich einem Löffel, der durch Sirup gezogen wird, würden die Feldlinien des stellaren Feldes beim Durchgang durch Gas und Staub der Scheibe aufgehalten.

Laut den Wissenschaftlern könnten sich Sterne in anderen Regionen allerdings anders verhalten. Zudem bewirken vielleicht mehrere Faktoren ein Abbremsen der Sternenrotation. In Frage kämen etwa Sternwinde oder umkreisende Planeten.

Wissenschaftler vermuteten seit langem, dass protoplanetare Scheiben schnell rotierende, junge Sterne verlangsamen. Der Beweis stand allerdings bis heute aus.

Sterne entstehen aus dem gravitativen Kollaps einer Gaswolke, die umso schneller rotiert, desto kleiner sie wird. Überschüssiges Gas und Staub sammeln sich in einer Scheibe um den werdenden Stern.

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