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2500 Jahre altes Wrack: Schiffsfund im Nil gibt Herodot Recht

Auf Herodots Beschreibungen konnte sich lange keiner einen Reim machen - bis jetzt ein Wrack in der versunkenen Hafenstadt Thonis-Herakleion auftauchte.
Statue des Herodot

In der versunkenen Hafenstadt Thonis-Herakleion an der Nilmündung haben Archäologen ein Schiffswrack entdeckt, dessen Bauplan ihnen seltsam bekannt vorkam: Offenbar handelt sich um ein »Baris«, einen Schiffstyp, den man allein aus Beschreibungen des griechischen Historikers Herodot kannte. Das Wrack passe exakt zu den Angaben in den »Historien« des Autors, erläutert der Leiter der Ausgrabungen Damian Robinson vom Centre for Maritime Archaeology der Oxford University im britischen »Guardian«. Damit sei klar, dass Herodot den Schiffsbau wahrheitsgemäß beschrieben habe.

Im Unterschied zu anderen Schiffen der Zeit seien bei den Baris die Planken nicht durch eine Schlitz-und-Zapfen-Verbindung zusammengehalten worden, so Robinson. Stattdessen hätten die Erbauer die kräftigen Akazienplanken mit Holznägeln auf Spanten befestigt. Die auffälligen Rippen, die diese Bauart bedinge, seien dem griechischen Geschichtsschreiber aufgefallen. Ohne entsprechende Funde habe man sich aber bisher keinen Reim auf seine Beschreibungen machen können.

© Nature Video
Die versunkene Stadt

Tatsächlich würden seine Angaben in zahllosen Details mit der Konstruktion des »Schiff 17« genannten Wracks übereinstimmen, erklärt Alexander Belov, ebenfalls Oxford-Forscher und Autor eines gerade erscheinenden Fachbuchs zum Wrackfund. Im »Guardian« spekuliert der Archäologe, ob der griechische Geschichtsschreiber nicht sogar dieselbe Werft besuchte, in der »Schiff 17« auf Kiel gelegt wurde.

Rund 70 Prozent des halbmondförmigen Rumpfs seien erhalten, berichten die Unterwasserarchäologen. Mit einer Länge von rund 28 Metern zähle das Schiff zu den größten bekannten Seglern aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. Es versank im Hafen von Thonis-Herakleion, einem zentralen Handelsknotenpunkt des südlichen Mittelmeers. Die Hafenstadt in der Bucht von Abukir an der Mündung des Nils ist bekannt für ihre Aufsehen erregenden Funde, die Taucher um Franck Goddio in den vergangenen Jahren aus dem Schlick des Deltas bargen. Erdbeben hatten die auf Sand gebaute Stadt im 8. Jahrhundert versinken lassen.

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