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Great Barrier Reef: Schlimmste Korallenbleiche seit Beginn der Aufzeichnungen

In großen Teilen des Great Barrier Reef haben die Korallen ihre Farbe verloren. Experten sprechen von der schlimmsten Korallenbleiche, die je verzeichnet wurde.
Korallenbleiche vor der Küste Hawaiis, August 2014

Es sei die traurigste Forschungsfahrt seines Lebens gewesen, berichtet Terry Hughes, Leiter der australischen National Coral Bleaching Taskforce: Bei Erkundungsflügen über das größte Korallenriff der Welt hat sein Team die Anzeichen für eine beispiellose Naturkatastrophe entdeckt. Auf über 4000 Kilometern sind die Korallen von der so genannten Korallenbleiche betroffen. Lediglich vier Riffabschnitte wurden von der Entfärbung verschont, schreibt die Forschungseinrichtung in einer Mitteilung.

Als Grund für die Korallenbleiche gilt der aktuelle Super-El-Niño, ein Wetterphänomen, das mit besonders hohen Wassertemperaturen einhergeht. Unter diesen Bedingungen sterben die Algen ab, die mit den Korallen in Symbiose leben. Diese Zooxanthellen versorgen normalerweise die Korallen mit Nährstoffen und sind nebenbei auch für die bunte Farbe der Korallenriffe verantwortlich. Untersuchungen der Taskforce zeigten, dass sämtliche Korallenspezies betroffen sind, sogar die widerstandsfähigen Steinkorallen.

Bleiche am Great Barrier Reef | Bei Erkundungsflügen haben Wissenschaftler Anzeichen für eine Korallenbleiche in bisher nicht gekanntem Ausmaß entdeckt. Grund dafür sind extrem hohe Wassertemperaturen, wie sie durch den El Niño ausgelöst werden.

Experten hatten bereits befürchtet, dass sich der besonders starke El Niño von Ende 2015 auf die Korallen auswirken würde. Vom Ausmaß der Zerstörung zeigt sich die Taskforce dennoch überrascht, zumal sie bislang nicht die Grenzen des betroffenen Gebiets bestimmen konnte – eventuell erstreckt es sich noch weiter in den Süden als erwartet.

Sollten sich die Bedingungen bald bessern, können die Algen die gebleichten Korallen wiederbesiedeln. Bleiben ihre Symbionten jedoch weiter fern, sterben die Korallen ab. Das Team will nun die Lage weiter beobachten. Kontrolltauchgänge der für das Riff zuständigen Meeresparkbehörde GBRMPA zeigten, dass an manchen Stellen bereits die Hälfte der gebleichten Korallen tot sei, so etwa bei Cape York im Norden Australiens. Für eine abschließende Auswertung des Schadens sei es aber noch zu früh, erklärt Hughes.

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