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Sonnensystem: Sonnennaher Ursprung von Meteoriten

Stürzt ein Eisenmeteorit auf die Erde, stammt er mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem Asteroidengürtel, der sich zwischen den Planeten Mars und Jupiter erstreckt. Doch vermutlich hat sich sein Vorläufer nicht dort gebildet, sondern ist vielmehr im Bereich der inneren Planeten Merkur, Venus, Erde und Mars entstanden.

Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler aus den USA und Frankreich um William Bottke vom Southwest Research Institute in Boulder. Mit einem Computermodell simulierten die Astronomen das Schicksal tausender Brocken inmitten einer Ansammlung von Protoplaneten, die Ausmaße von der Größe des Erdmondes bis zum Planeten Mars hatten. Ein ähnliches Szenario vermutet man für die Frühzeit des Sonnensystems, als die Planeten sich gerade erst bildeten.

Die Daten legen nahe, dass Eisenmeteorite aus dem gleichen Grundmaterial wie die inneren Planeten entstanden sein könnten. Bei Zusammenstößen und durch die destabilisierende Schwerkraft der größeren Körper wurden sie einfach geschluckt oder in eine weiter von der Sonne entfernte Umlaufbahn geschleudert, wo wir sie heute noch mit guten Teleskopen beobachten können.

Die Trennung der Bestandteile und damit die Bildung ihres eisenhaltigen Kerns verdanken die Objekte dem Modell nach einigen radioaktiven Elementen mit kurzen Halbwertszeiten. Die beim Zerfall frei werdende Energie erhitzte das Material so stark, dass das Eisen schmelzen und mit seiner hohen Dichte zum Zentrum durchsickern konnte.

Sollte die Simulation ein zutreffendes Bild von der Entwicklung im frühen Sonnensystem wiedergeben, wären Eisenmeteorite im Prinzip kleine Verwandte der Erde, die sich nicht mit anderen zu Planeten verbunden haben.

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