Direkt zum Inhalt

Embryonale Stammzellen: Stammzelltherapie bei ungeborenen Mausembryonen

Amerikanischen Wissenschaftlern konnten mit embryonalen Stammzellen eine tödliche Herzkrankheit bei ungeborenen Mausembryonen zumindest zum Teil lindern – und zwar bevor die Tiere überhaupt gezeugt worden sind.

Herz | Mit embryonalen Stammzellen lassen sich schwere Herzdefekte bei Mäusen beheben.
Diego Fraidenraich vom Weill Medical College der Cornell-Universität in New York und seine Kollegen arbeiteten mit Mäusen, denen ein bestimmtes Protein fehlte, sodass die Tiere normalerweise bereits vor der Geburt durch Herzversagen sterben. Die Forscher hatten Weibchen mit der entsprechenden Mutation vor deren Trächtigkeit lediglich 15 embryonale Stammzellen aus gesunden Mausembryonen injiziert. Etwa die Hälfte des Nachwuchs der behandelten Tiere zeigte daraufhin deutlich geringere Herzdefekte und überlebte noch bis zu zwei Tagen nach der Geburt.

Wie die Forscher nachweisen konnten, sonderten die Stammzellen zwei Proteine ab, welche die defekten Herzzellen reparieren können. Eines von ihnen, IGF-1 (insulin-like growth factor 1), scheint in der Lage zu sein, größere Distanzen im Körper zurückzulegen und auch die Plazentaschranke zu durchqueren, während die andere Substanz namens WNT5a vermutlich nur lokal wirkt.

Embryonale Stammzellen können demnach über ausgeschiedene Moleküle auch in größerer Entfernung wirken. Die Forscher hoffen, dass mit dem direkten Einsatz dieser Substanzen – statt mit den ethisch umstrittenen Stammzellen – Krankheiten geheilt werden könnten.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.