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News: Sterne haben den Drill raus

Wissenschaftler der University of Hertfordshire in England konnten nun erstmals die Struktur des Magnetfelds nachweisen, das einen werdenden Stern umgibt.
Ausschnitt des Eta-Carinae-Nebels
Interstellare Gaswolken verdichten sich durch die Gravitation und kollabieren schließlich zu einem kompakten Objekt. Je kleiner die Gaswolke wird, desto schneller drehen sich der werdende Stern und die ihn umgebende Scheibe aus Gas und Staub – vergleichbar mit einem Eiskunstläufer, der während einer Pirouette seine ausgestreckten Arme an den Körper zieht. Um vollständig schrumpfen zu können, muss der Protostern zunächst einen Teil seiner Rotationsenergie loswerden.

Bislang spekulierten Wissenschaftler nur, dass das Magnetfeld Drehimpuls abtransportiert. Die magnetischen Feldlinien ordnen sich durch die schnelle Rotation spiralförmig an. Materie und damit Rotationsenergie werden dann in diesen „Magnetfeldschläuchen" vom Protostern wegbefördert. Das passiert in zwei gerichteten Partikelstrahlen, die aus seiner Gas- und Staubscheibe ins All hinausschießen. Die doppelseitigen Auswürfe werden erzeugt, wenn Materie aus der rotierenden Scheibe angehoben und entlang der magnetischen Feldlinien beschleunigt wird.

Antonio Chrysostomou und sein Team untersuchten nun das junge stellare Objekt HH 135-136, das fast 9000 Lichtjahre entfernt im Eta-Carinae-Nebel liegt. Die hier ausgeworfene Materie sendet Strahlung aus. Die Lichtwellen schwingen, wie etwa ein Uhrpendel oder Wasserwellen, in einer bestimmten Ebene senkrecht zu ihrer Ausbreitungsrichtung. Dieses so genannte Polarisationsmuster des Lichts erfassten die Forscher um Chrysostomou und ließen darauf ihre Daten in Computermodelle einfließen. Um das beobachtete Muster zu erklären, muss das Magnetfeld entlang der Partikelstrahlen tatsächlich spiralförmig sein, berichten sie.

mp

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