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Radioastronomie: Sternenkrippe älter und näher als gedacht

Der Orionnebel
Eine neue, genauere Entfernungsmessung ortet den gut untersuchten Orionnebel deutlich näher an der Erde als zuvor gedacht. Damit sind die absoluten Helligkeiten der Sonnen dieser Sternentstehungsregion bislang überschätzt worden. Die Sterne des Nebels sind demnach zudem etwa doppelt so alt als bislang angenommen, berichten Astronomen der Universität von Kalifornien in Berkeley.

Die Forscher um Geoffrey Bower bestimmten den Abstand zum Orionnebel mit den Radiowellen des Very Long Baseline Array (VLBA, einem verteilten Teleskop-Netzwerk) durch eine parallaktische Entfernungsmessung am Stern GMR A. Der Nebel liegt 1270 Lichtjahre entfernt, etwa 300 Lichtjahre näher als zuvor berechnet. Die neue Messung war durch die hohe Auflösung des Radioteleskopystems möglich, die auch die minimale scheinbare Bewegungen des gemessenen Objektes auflöst, die bei der Parallaxen-Messung wegen der Veränderung des Teleskop-Blickwinkels auftreten.

Die neuen Ergebnisse helfen den Forschern die sternbildenden Prozesse in der aktiven Sternentstehungsregion im Orion besser zu verstehen. Weitere Messungen könnten zum Beispiel dazu beitragen eine dreidimensionale Karte der Region zu zeichnen, so das Teammitglied Joshua Peek.

Mit dem VLBA, das aus zehn zusammengeschalteten 25-Meter-Radioteleskopen zwischen Hawaii und der Karibik besteht, ist bereits die Entfernung anderer Sternentstehungsregionen in den Konstellationen Schlangenträger und Stier sowie einiger Pulsare und eines Seitenarms der Milchstraße genauer bestimmt worden. (jo)

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