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Artenschutz: Süß und selten - Schnabeligelbabys wecken Hoffnungen

Drei von vier Eier legenden Schnabeligelarten sind vom Aussterben bedroht. Ihre Nachzucht gilt als sehr schwierig. Doch das scheint sich zu ändern.
Schnabeligelbaby

Schnabeligel, auch Ameisenigel oder Echidna genannt, gehören zu den Besonderheiten der Evolution und der australischen Natur: Neben dem Schnabeltier sind die vier Ameisenigelarten die einzigen überlebenden Eier legenden Säugetiere der Erde. Drei der vier Spezies stehen allerdings auch auf der Roten Liste. Sie sind vom Aussterben bedroht, weil sie überjagt werden. Umso erfreulicher ist es daher, dass ein Erhaltungszuchtprogramm der University of Queensland und des Currumbin Wildlife Sanctuary nun endlich Erfolge am Fließband erreicht: 2015 schlüpften wie in den Jahren zuvor mehrere Babys der Kurzschnabeligel (Tachyglossus aculeatus) – insgesamt 14 in den letzten fünf Jahren. Das ist ein weltweit einmaliger Erfolg, denn bislang gelang die Nachzucht nur selten und sporadisch, da zu wenig über die Reproduktionsbiologie dieser Tiere bekannt war.

Im Gegensatz zu den drei auf Neuguinea und eventuell auch im Norden Australiens verbreiteten Langschnabeligel ist der Bestand des Kurzschnabeligels noch nicht bedroht. Mit den gewonnenen Erkenntnissen, so hoffen die Biologen, könnten vielleicht auch die gefährdeten Verwandten bald erfolgreich gezüchtet werden. »Die fundamentalen Grundlagen ihrer Fortpflanzung dürften gleich sein, denn beide platzieren ihre Eier in ihrem Beutel. In der Aufzucht dürften sie sich aber unterschieden, beispielsweise weil sie sich unterschiedlich ernähren«, so Stephen Johnston von der University of Queensland. Entscheidend für die Fortschritte des Currumbin Wildlife Sanctuary sei gewesen, dass man herausgefunden hatte, wie die Tiere ihre Temperatur regulieren und welche Hormone in welchen Phasen der Reproduktion beteiligt sind, so Johnston. Um die Langschnabeligel zu retten, müssen die Biologen jedoch überhaupt genügend Exemplare dieser Arten finden: Vom Attenborough-Langschnabeligel (Zaglossus attenboroughi) haben Forscher seit 1961 kein lebendes Individuum mehr gesichtet.

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