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Amorphe Nanopartikel: Superspraydose stoppt lästige Kristallkeime

Kristalle sind schön, in Medikamenten aber sehr lästig: Sie mindern ihre Wirksamkeit enorm. Wie soll da eine Hochleistungssprühpistole helfen?
Sprühdose

Eine neuartige Hochdruckspraydüse ermögliche, allerlei Ausgangsmaterialien in amorphe und damit besser einsetzbare Nanopartikel zu zerstäuben, meinen Forscher nach ersten Erfolg versprechenden Sprayversuchen. So könnten etwa bisher schlecht lösliche Wirkstoffe in Medikamenten in eine effektivere, von Körper und Zellen leichter aufnehmbare Form verwandelt werden. Zudem sind die so produzierten Nanopartikel über Monate haltbar. Die Forscher sehen aber noch weitere vielfältige Einsatzmöglichkeiten für ihre Methode.

Für ihr Experiment hatten David Weitz von der Harvard University und seine Kollegen verschiedene zu rascher Kristallisation neigende Substanzen durch einen Mikrofluid-Vernebler gejagt und festgestellt, dass sogar Kochsalz in dem entstehenden Nanotröpfchennebel kaum kristallisiert, sondern anschließend in amorphen Anordungen vorliegt.

Für die Superspraydüse werden die Ausgangssubstanzen zunächst einem geeigneten Lösungsmittel beigemischt und dann mit doppelter Schallgeschwindigkeit per Druckluft durch Mikrokanäle geblasen. Die Tröpfchen trocknen und kühlen in der beschleunigten Luft dann extrem schnell. Dies sorgt dafür, dass sie sich meist innerhalb von einer bis drei Mikrosekunden in kleine, nicht mehr interagierende Partikel umwandeln – schneller, als sich Kristallisationskeime bilden können. Danach sind die verschiedenen amorphen Nanosubstanzen dann lange, teilweise über Monate hinweg, stabil.

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