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Mikroelektronik: Transistoren aus Benzol

Ringe aus aromatischen Kohlenwasserstoffen eignen sich als elektronische Schaltelemente. Davon sind zumindest David Cardamone, Charles Stafford und Sumit Mazumdar von der Universität von Arizona überzeugt. Derartige Transistoren wären dann nicht mehr viel größer als wenige Nanometer.

Benzol ist – unter anderem aus quantenmechanischen Gründen – normalerweise ein Isolator, selbst wenn der Kohlenstoffring mit einem so genannten Emitter, einer Quelle für Elektronen also, sowie einem Kollektor, einem Elektronenfänger, verbunden ist. Nähert sich dem Ring an einer seiner freien Stellen jedoch eine dritte Elektrode, so wirkt diese wie die Basis eines Transistors. Das vorher quantenmechanisch ausgeglichene System bricht zusammen und beginnt Strom zu leiten.

Als einfachste Basis kommt die mikroskopisch kleine Spitze eines Rastertunnelmikroskops infrage. Oder man koppelt eine Ecke des Benzolrings mit einer geeigneten chemischen Verbindung, deren Polarisation sich von außen steuern lässt.

Nach Angabe der Wissenschaftler, die sich bislang ausschließlich theoretisch mit diesem Konzept beschäftigen, seien alle notwendigen Techniken für die Produktion solcher Nano-Transistoren bereits erprobt. Als chemische Verbindung ließen sie sich darüber hinaus massenweise in identischen Kopien herstellen. Weil die OuIETs (für Quanten Interferenz Effekt Transistoren) organischer Natur sind, könnten sie zudem in wässrigen Lösungen arbeiten – in lebenden Organismen beispielsweise.

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