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Verbraucherschutz: Trinkwasser: Schwermetallbelastung durch Rohre gering

Ein morgendlicher Schluck aus dem Wasserhahn kann höhere Konzentrationen an Blei, Kupfer, Kadmium oder Nickel enthalten als das Glas Wasser zwischendurch: Bei der ersten Wasserentnahme nach der Nacht fanden Wissenschaftler des Umweltbundesamtes für Nickel im Mittel fast doppelt so hohe Konzentrationen wie tagsüber; bei den anderen drei Schwermetallen lagen die Werte sogar noch höher. Die von der Trinkwasserverordung vorgegebenen Grenzwerte wurden jedoch nur in Einzelfällen überschritten, meist war die Belastung weit unterhalb der zulässigen Schwelle.

Besonders Säuglinge und Kinder reagieren auf Schwermetalle im Trinkwasser empfindlicher als Erwachsene. Wenn Wasser längere Zeit in Leitungen steht, können sich solche Metalle aus Rohren und Armaturen im Wasser lösen. Auch das Keimwachstum wird begünstigt. Das Umweltbundesamt empfiehlt daher seit 2005, das Wasser erst einige Zeit laufen zu lassen, bevor man es trinkt oder zum Kochen verwendet. Dieses werde durch die Ergebnisse der Studie jetzt unterstützt.

Die Forscher stellten außerdem fest, dass sich die Schwermetallgehalte im Laufe der Zeit veränderten: Bei einem Vergleich des Jahres 1998 mit den Jahren 2003 bis 2006 haben die Konzentrationen an Kadmium im untersuchten Trinkwasser in neuen und alten Bundesländern abgenommen. Die Konzentrationen der anderen drei Schwermetalle veränderten sich vor allem in den neuen Bundesländern. Hier sanken Blei- und Nickel-Werte, während der Kupfer-Gehalt stieg. Das liege wohl daran, dass die Besitzer im Zuge von Sanierungen alte Bleirohre in den Häusern gegen neue Kupferrohre ausgetauscht haben.

Die Trinkwasserproben wurden zwischen 2003 und 2006 im Rahmen des Kinder-Umwelt-Surveys (KUS) entnommen. Im Auftrag des Umweltbundesamtes hatte dafür das Robert-Koch-Institut die Umweltbelastungen für fast 1800 Kinder im Alter von drei bis 14 Jahren an 150 Orten untersucht. (mcw)

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  • Quellen
Wabolu-Hefte 04/08: "Trinkwasser – Elementgehalte im häuslichen Trinkwasser aus Haushalten mit Kindern in Deutschland", Volltext (PDF)

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