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Schluss mit Wildwestromantik: Tumbleweeds sollen ausgerottet werden

In Western rollen sie durch die Einöde der Prärie, jetzt geht es ihnen an den Kragen: Mit importierten Viren will das US-Landwirtschaftsministerium die Pflanze ausrotten.

Sie wurden zur Standardkulisse von Wildwestfilmen: vertrocknete Büsche, die der Wind vor sich her durch die Geisterstadt treibt. Doch die auf Englisch "Tumbleweed" genannten Steppenläufer rollen heutzutage auch durch weniger geisterhafte Städte sowie allerhand landwirtschaftliche Nutzflächen – und erweisen sich dort als Plage. Das Unkraut verstopft zum Beispiel Abwasserkanäle oder zieht Zäune in Mitleidenschaft.

Wie die "Western Farm Press" und "Science" berichten, plant nun das US-Landwirtschaftsministerium die Ausrottung des Ruthenischen Salzkrauts (Kali tragus) mit Hilfe zweier Viren. Die Krankheitserreger seien aus der Ukraine importiert worden und im Gewächshaus an einer Anzahl von Pflanzen auf Unbedenklichkeit getestet worden – schaden sollen sie schließlich nur dem Tumbleweed.

Die Viren stammen aus der Heimat des Salzkrauts, der osteuropäischen und zentralasiatischen Steppe. Von dort wurde es in den 1870er Jahren nach Amerika verschleppt, vermutlich mit importierten Leinsamen. Seitdem verbreitet es sich unaufhaltsam. Die so genannte Chamaechorie, also die Ausbreitung der Samen mit vom Wind angetriebenen Pflanzenteilen, gilt als hocheffektiv. Inwieweit das eingewanderte Tumbleweed neben schlechten auch gute Auswirkungen auf Landschaft und Ökosystem hat, ist umstritten. Es dient beispielsweise einigen Tierarten als Futter oder bietet ihnen einen Unterschlupf.

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