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Mittelalterliche Handschriften: Unbekannter Aristoteles-Kommentar entdeckt

Unter der eigentlichen Textschicht eines Gebetbuches aus dem 13. Jahrhundert kam jetzt ein Kommentar zu einem Werk des Aristoteles zum Vorschein. Um Material zu sparen, hatte der Autor der christlichen Handschrift alte Pergamente recycelt und dabei den ursprünglichen Text überschrieben.

Mit spezieller Digitalfotografie, die verschiedene Wellenlängen wiedergeben kann, hoben Wissenschaftler um den Handschriften-Experten William Noel tiefer liegende Ebenen der Buchseiten stärker hervor und machten so die mit Bimsstein und Zitronensäure ausradierten Wörter lesbar. Den sensationellen Fund stellte die »American Philosophical Society« in Philadelphia vor.

Bei dem bisher unbekannten Text handelt es sich um die im 10. Jahrhundert in Konstantinopel entstandene Kopie eines Kommentars zu Aristoteles’ Kategorienschrift, der wahrscheinlich aus der Feder von Alexander von Aphrodisias stammt. Er lebte um 200 n. Chr. in Athen und gilt als einer der wichtigsten Kommentatoren aristotelischer Schriften.

Bereits vor einigen Jahren hatten Wissenschaftler im selben Buch bedeutende Texte zweier antiker Gelehrter entdeckt – des Naturwissenschaftlers Archimedes und des Politikers Hyperides. Heute befindet sich der so genannte »Archimedes-Palimpsest« im »Walters Art Museum« in Baltimore.

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