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Verloren - gefunden: Unverhofftes Signal von verschollener Raumsonde

Der Sonnenbeobachter STEREO-B antwortet wieder - nach 22 Monaten ohne Kontakt.
Künsterische Dartellung der beiden STEREO-Satelliten und der Sonne

Seit nahezu zwei Jahren war der Satellit STEREO-B im Weltraum verschollen – bis am Montag Morgen das Deep Space Network der NASA mit dem Satelliten Kontakt aufnehmen konnte. STEREO-B ist einer von zwei Satelliten, die auf einem erdähnlichen Orbit um die Sonne kreisen. Sie beobachten Phänomene der Sonnenatmosphäre wie koronare Massenauswürfe von zwei verschiedenen Positionen gleichzeitig und zeigen so ihre dreidimensionale Struktur. Während STEREO-A einwandfrei funktioniert, verlor die NASA am 1. Oktober 2014 den Kontakt zu der anderen Raumsonde. Ein geplanter Test einer automatischen Neustartfunktion des Systems führte dazu, dass sich die Sonde nicht wieder meldete – insgesamt 22 Monate lang.

Ursache des Fehlers war jedoch die ungewöhnlich lange Lebensdauer der Satelliten. Die eigentliche Mission der STEREO-Satelliten sollte im Jahr 2008 enden, doch die Sonden sendeten auch noch Jahre später Daten. Die langsame Drift von STEREO-B auf seiner Bahn führt den Satelliten jedoch in regelmäßigen Abständen von der Erde aus gesehen hinter die Sonne. Vier Monate lang ist dann prinzipiell kein Kontakt möglich, die Raumsonden sind aber darauf ausgelegt, jeden Tag mit der Erde zu kommunizieren. Bei der Vorbereitung auf die kontaktlose Phase verstummte die Sonde. Die NASA-Fachleute vermuten, dass sich die Sonde wegen eines Instrumentenfehlers zu drehen begann. Nachdem STEREO-B nun antwortet, ist das erste Ziel des Missionsteams, den Fehler in der Lagekontrolle zu finden und zu beheben.

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