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Verhaltensbiologie: Verkehrslärm stört Geruchssinn

Für Zwergmangusten ist Verkehrslärm nicht nur nervig, sondern potenziell tödlich: Der Krach stresst sie offenbar so sehr, dass es ihnen schwererfällt, ein Raubtier zu wittern.
Zwergmanguste in Südafrika

Von Menschen verursachter Lärm schadet nicht nur Menschen und Tieren, er erschwert auch die Geruchswahrnehmung. Das berichten Wissenschaftler um Andrew Radford von der University of Bristol. Die Forscher beobachten seit 2011 mehrere Gruppen von Zwergmangusten in Südafrika und erforschen ihr Verhalten.

In einer Studie untersuchten die Verhaltensbiologen, wie die kleinen Mangusten auf eine menschengemachte Geräuschkulisse reagierten. Dazu legte das Team Kotproben von potenziellen Angreifern aus und kontrollierte die Reaktion und Wachsamkeit der pelzigen "Katzenartigen". Anschließend wurde der Bereich mit Straßenlärm beschallt, um herauszufinden, ob sich das Verhalten unter dieser Art Belästigung ändert.

Tatsächlich bemerkten die Zwergmangusten in diesem Fall die Kotproben der Raubtiere seltener. Und selbst wenn sie den Kot wahrgenommen hatten, waren sie danach weniger wachsam gegenüber Gefahren und beobachteten ihre Umgebung weniger intensiv.

Zusätzlich überdeckt der Krach natürlich auch Geräusche, die für die Tiere wichtig sind. Insgesamt führe die Beschallung dazu, dass die Mangusten anfälliger gegenüber ihren Angreifern würden, erklären die Forscher. Solche unerwarteten Auswirkungen zeigten, wie wichtig es sei, die Probleme zu untersuchen, die der Mensch durch Lärm in der Umwelt verursacht.

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