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Asteroiden: Vestas erstaunliche Oberfläche

Krater mit dunklen Strahlen

Die NASA-Sonde Dawn umkreist seit Juli 2011 den Kleinplaneten Vesta im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Mit rund 500 Kilometer Durchmesser ist Vesta nach Ceres der zweitgrößte Himmelskörper zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter. Im Dezember 2011 wurde Dawns Bahn auf 200 Kilometer über Vestas Oberfläche abgesenkt, um eine exakte Karte des Planetoiden zu erstellen. Dazu beobachtet die Sonde den Himmelskörper mit zwei identischen Kameras, die seither immer wieder neue und erstaunliche Bilder dieser fremden Welt liefern.

Am 21. März 2012 stellten Astronomen aus dem Wissenschaftlerteam von Dawn neue Aufnahmen vor, die bisher unbekannte Details auf dem Asteroiden zeigen. Einige der beobachteten Strukturen stellen die Wissenschaftler vor ein Rätsel, denn wie das Spiel von Kratern, hellen und dunklen Flecken und erstarrten Lavaströmen entstanden ist, ist größtenteils unverstanden.

Schon aus den noch sehr unscharfen Bildern des Weltraumteleskops Hubble war bekannt, dass Vesta ein Flickenteppich heller und dunkler Gebiete ist, doch was sich auf den viel schärferen Dawn-Bildern erkennen lässt, überraschte auch die Forscher. Die Aufnahmen zeigen helle Gebiete vor allem in der Nähe von Einschlagkratern unterschiedlicher Größe. Dort wurde durch den Aufprall eines Meteoriten im Untergrund befindliches helles Material ausgeworfen und dadurch sichtbar.

Die dunkleren Gebiete sind vielfältiger strukturiert. Neben großen Flächen in verschiedenen dunklen Grau-, Braun und Rottönen fanden die Wissenschaftler auch kleinere Flecken in der direkten Nähe von Einschlagkratern. Die großen Dunkelflächen sind vermutlich durch Schmelzen der Oberfläche enstanden: Der Einschlag größerer Meteoriten mit hoher Geschwindigkeit war dabei so energiereich, dass das umgebende Gestein schmolz und dunkler wurde. Dies ist der erste fotografische Beweise für solche Ereignisse auf einem Asteroiden. Die kleineren dunklen Flecken könnten Überreste zerschellter, kohlenstoffreicher Meteoriten sein, die so langsam einschlugen, dass der helle Untergrund dabei nicht aufgewühlt wurde.

Die Astronomen sind an Vestas Zusammensetzung interessiert, weil sie vermuten, dass der Asteroid aus großenteils unverändertem Material aus der Frühzeit des Sonnensystems besteht. Zudem gilt er als die Quelle besonderer Arten von Meteoriten, den Howarditen, Diogeniten und Eukriten. Dawn wird Vesta voraussichtlich noch bis Mitte 2012 erforschen und dann zum doppelt so großen Zwergplaneten Ceres weiterreisen. Man darf auf Dawns fasszinierende Bilder dieses Himmelskörpers gespannt sein.

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  • Quellen
NASA/JPL, 21.02.2012

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