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Extremchemie: Vier neue Elemente im Periodensystem

Die Elemente 113, 115, 117 und 118 sind nun offiziell anerkannt - die beteiligten Forschungsgruppen sind eingeladen, ihnen Namen und Elementsymbole zu verleihen.
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Der Klub der Elemente bekommt vier neue Mitglieder: Nach Prüfung der vorliegenden wissenschaftlichen Veröffentlichungen hat die Internationale Union für Reine und Angewandte Chemie (IUPAC) die Elemente 113, 115, 117 und 118 offiziell ins Periodensystem aufgenommen. Alle vier Elemente sind extrem kurzlebig und entstehen auf der Erde ausschließlich künstlich in Form weniger einzelner Atome. Die IUPAC sprach den beteiligten Teams aus Japan, den USA und Russland die Priorität bei den Entdeckungen zu. Sie dürfen nun Namen und Symbole für die von ihnen erzeugten Elemente vorschlagen. Die vier Neuzugänge vervollständigen die siebte Periode des Systems: Element 118 gehört mit seiner Elektronenkonfiguration 7s2 7p6 formal zu den Edelgasen.

Die ersten Daten über die Existenz der vier Elemente stammen bereits aus den Jahren 2004 bis 2010; die Eigenschaften der entstehenden Atome zu messen und die Anforderungen der IUPAC für die Entdeckung eines neuen Elements zu erfüllen, nahm jedoch mehrere Jahre in Anspruch. Von Elementen jenseits des Fermiums mit der Ordnungszahl 100 entstehen durch Kollision von Atomkernen nur sehr wenige Kerne der neuen Elemente, so dass die Organisation im Jahr 1991 strenge Kriterien für Neuzugänge im Periodensystem aufstellte. Demnach müssen die Forschungsteams unter anderem die Zerfallsprodukte des jeweiligen Kerns zweifelsfrei identifizieren – sie nämlich sind bisher der einzige Weg, das neue Element zu charakterisieren. Die IUPAC-Kriterien regeln außerdem die Priorität der Entdeckung, also welche Forschungsgruppe ein neues Element für sich beanspruchen und es damit auch benennen darf. Bis zur hoffentlich baldigen Verkündung der Namensvorschläge heißen die Neuzugänge Ununtrium (Uut), Ununpentium (Uup), Ununseptium (Uus) und Ununoctium (Uuo).

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