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Städtische Ökologie: Vögel befeuern die Berliner Wirtschaft

Vögel sind nicht nur schön anzusehen, sie haben auch einen erheblichen ökonomischen Wert, zeigt eine Studie.
Rabenkrähe

Mindestens 65 Millionen Euro tragen gewöhnliche Stadtvögel zur Wirtschaft von Berlin bei. Zu diesem Ergebnis kommen Barbara Clucas von der Humboldt State University und zwei ihrer Kollegen. Das Team untersuchte, welchen Wert die Einwohner zweier Städte – Seattle in den USA und Berlin – gewöhnlichen Singvögeln beimaßen. Zusätzlich kalkulierten sie den Verkauf von Vogelfutter und vergleichbare Beiträge zur lokalen Ökonomie. Sie kommen zu dem Schluss, dass Vögel in Großstädten nicht nur einen Beitrag zur Lebensqualität leisten, sondern auch einen bisher unbeachteten, durchaus signifikanten Wirtschaftsfaktor darstellen.

Clucas und ihre Kollegen befragten Einwohner nach ihrer Einstellung zu Finken und Rabenvögeln, die in Städten häufig sind und als nicht allzu spektakulär gelten. Dabei zeigte sich, dass Berliner bereit sind, auch für diese Tiere Geld bereitzustellen, zum Beispiel, um sie zu schützen oder ihre Anzahl zu erhöhen – außer für Elstern, denen Berliner eher kritisch gegenüberstehen. Neben den direkten wirtschaftlichen Effekten des Engagements für Vögel hat die Gegenwart der Tiere nach Angaben von Clucas und ihrer Arbeitsgruppe diverse indirekte Effekte – zum Beispiel steigen Grundstücks- und Häuserwerte durch die gewonnene Lebensqualität. Nicht untersucht hat die Gruppe, warum genau Berliner Vögel schätzen. Möglicherweise aber geht ihr Wohlwollen darauf zurück, dass Vögel starten und landen, wo sie wollen, und keine Brandschutzanlage brauchen.

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