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Geologie: Vulkangewicht bestimmt Vulkanaussehen

Mauna Loa aus dem All
Die hohe Belastung, die die hawaiianischen Vulkane auf den Meeresboden ausüben, führt zu Brüchen in der ozeanischen Kruste und formt das Äußere von Mauna Loa oder Kilauea.

Dies schreiben Jean-Luc Got von der Universität von Savoyen in Le Bourget-du-Lac und seine Kollegen, nachdem sie die Insel Hawaii seismologisch vermessen und anschließend modelliert hatten. Die Masse der großen Vulkane – sie erreichen von ihrer Basis am Meersgrund bis zum Gipfel über 9000 Meter Höhe – deformiert demnach die ozeanischen Kruste, bricht sie und lässt sie schneller absinken: Grabenbrüche und Steilhänge in der Tiefsee sind die Folge. Gleichzeitig bestimmen diese Prozesse in der Tiefsee auch das Aussehen der Vulkane selbst, indem sie die Flanken der Feuerberge übersteilen und zum Abrutschen gigantischer Gesteinspakete führen können. Tsunamis wären in diesem Fall eine sehr wahrscheinliche Folge.

Die hawaiianischen Vulkane gehören zum Typ des Hotspot-Vulkanismus: Sie entstehen an einer Schwachstelle der Erdkruste innerhalb einzelner Platten, an der Magma aus dem Mantel aufsteigt und die Feuerberge aufbaut. Die Plattentektonik transportiert die einzelnen Vulkane weiter, während der Hotspot mehr oder weniger stationär bleibt, sodass am Ende eine regelrechte Vulkankette wie im Falle der Hawaii-Inseln entsteht. Wie ihre relativ komplizierte Topografie entsteht, war bislang jedoch noch weitgehend unbekannt. (dl)

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