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Zellbiologie: Warum sich Locken kräuseln

Je nach Mode lassen sich Menschen Locken drehen oder glätten. Doch wie entstehen überhaupt Naturlocken? Ein Blick auf die Zellbiologie hilft.
Frau mit Locken

Manche lieben sie, andere bekämpfen sie mit allen möglichen Mitteln: Locken stellen ihre Trägerinnen und Träger nicht immer zufrieden. Warum sie aber überhaupt entstehen und nicht jedes Haar glatt ist, entzog sich bislang dem exakten wissenschaftlichen Nachweis. Eine der Thesen ging beispielsweise davon aus, dass sich die Zellen auf der Außenseite des Haars häufiger teilen als auf der Innenseite, was zu unterschiedlichen Wachstumsraten führt, die das Haar letztlich kräuseln. Duane Harland von AgResearch im neuseeländischen Lincoln und Co haben deshalb die Wolle von sechs Merinoschafen unter die Lupe genommen und ihre Ergebnisse im »Journal of Experimental Biology« vorgestellt. Das Fell dieser Tiere ist fein genug, um zelluläre Strukturen unter dem Mikroskop zu betrachten. Menschliches Haar ist dafür einfach zu dick, so die Forscher.

Die Lockenpracht der Schafe hängt tatsächlich eng mit den Zellen der Haare zusammen: Auf der Außenseite der Locke sind sie länger als auf der Innenbahn, bei glattem Haar unterscheiden sich ihre Dimensionen demnach nicht. »Dieser Mechanismus könnte für alle Säugetiere gelten«, schreiben die Autoren. Wie stark sich das Haar kräuselt, hängt jedoch nicht von den jeweiligen Zellproportionen ab – was die Forscher rätseln lässt, denn genau das hätten sie erwartet. Nur die Länge zwischen zwei Zelltypen sei entscheidend. Dies werde im Haarfollikel zwar primär vorgegeben, doch anschließend noch durch weitere Faktoren beeinflusst, etwa chemische Bindungen, welche die Zellformen verändern.

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