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Abnehmen: Warum Sie Ihre Diät nicht selbst aussuchen sollten

Selbstbestimmung ist kontraproduktiv: Wer eine neue Ernährung vorgeschrieben bekommt, nimmt besser ab als diejenigen, die ein Diätregime wählen dürfen.
Iss die Hälfte - eine halbe Nudelportion

Eine Überraschung erlebte ein Team um William Yancy vom Duke University Medical Center bei einer Untersuchung über den Erfolg von Diäten: Entgegen allen Erwartungen der Arbeitsgruppe zeigte sich nämlich, dass die Versuchspersonen ihre Ernährungsvorschriften weniger gut einhalten, wenn sie an ihre Vorlieben angepasst sind. Demnach sollte, wer abnehmen will, eine Diät mit weniger leckerem Essen machen oder sich zumindest auf den Rat von Arzt oder Ärztin verlassen. Als Grund vermutet Yancys Team, dass es schwieriger ist, von vertrauten oder beliebten Lebensmitteln gezielt weniger zu essen.

Egal welchem Diätprogramm man folgt, das wichtigste Kriterium für den Erfolg ist, wie gut man sich daran hält. Deswegen untersuchte die internationale Arbeitsgruppe, ob der Gewichtsverlust ansteigt, wenn die Abnehmwilligen ihre Diät selbstbestimmt wählen konnten. Heraus kam das Gegenteil. Insgesamt 207 Versuchspersonen teilten die Forscher dafür in zwei Gruppen ein. Die eine Gruppe durfte selbst zwischen Diäten mit wenig Fett oder wenig Kohlenhydraten wählen, während die Kontrollgruppe ihren Diätplan nach dem Zufallsprinzip erhielt. Am Ende der 48 Wochen dauernden Diät hatte die Zufallsgruppe mit 6,7 Kilo ein Kilo mehr verloren als die Gruppe, die sich ihre reduzierte Ernährung selbst aussuchen durfte. Für Ärzte sollten deswegen persönliche Präferenzen von Patienten hinter Kriterien wie Genomanalysen oder Stoffwechselprofilen zurückstehen.

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