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Arktis: Was passiert mit Austfonna?

Auch abgelegene Gebiete der Arktis lassen sich nun überwachen - mit Hilfe von Satelliten. Sie beobachten die dramatischen Veränderungen am Austfonna-Eisschild.
Eisbären

Die Nordaustlandet-Insel gehört zu den abgelegensten Regionen der Erde – und ist dennoch vom globalen Wandel betroffen: Innerhalb von nur zwei Jahren hat der Austfonna-Eisschild auf dem Eiland 50 Meter an Dicke verloren, ein Sechstel seines gesamten Durchmessers. Zudem strömt das Eis deutlich schneller zum Meer; seine Geschwindigkeit nahm um das 25-Fache von 150 Meter auf 3,8 Kilometer pro Jahr zu. Und schließlich arbeitete sich das Abtauen vom Meer aus 50 Kilometer landeinwärts vor. Nur die obersten acht Kilometer des Schilds sind noch nicht betroffen. Das zeigen Satellitendaten von Sentinel-1A und CryoSat, die den Eisverlust an den Polen messen. Ihre Ergebnisse legte Mal McMillan von der University of Leeds in den "Geophysical Research Letters" vor.

Die Zahlen belegen, wie rasch auch große Eiskappen auf sich verändernde Bedingungen reagieren könnten, so der Geowissenschaftler. Dies müsse man bei zukünftigen Prognosen zum Meeresspiegelanstieg berücksichtigen. Neben steigenden Durchschnittstemperaturen – die Arktis gehört zu den sich am schnellsten erwärmenden Gebieten der Erde – beobachteten Wissenschaftler auch eine zunehmende regionale Aufheizung des Nordpolarmeers in den letzten Jahren. Womöglich verstärkte dies das rasche Ausdünnen des Gletschers.

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