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Krebsforschung: Weiße Blutkörperchen gegen Krebs bei Mäusen

Krebsresistente Maus
Weiße Blutkörperchen von einem Mäusestamm mit hoher Krebsresistenz konnten im Laborversuch normale Artgenossen von bösartigen Tumoren heilen und sie langfristig vor neuen Krebserkrankungen schützen, berichten Forscher von der Wake-Forest-Universität in North Carolina.

Zheng Cui und sein Team hatten 1999 eine Maus entdeckt, die resistent gegen verschiedenste Krebsformen war. Inzwischen stammen von ihr mehr als 2000 Nachkommen in 14 Generationen ab mit derselben Eigenschaft ab. Sie beruht offenbar auf einer angeborenen Immunität der Tiere: Verschiedene weiße Blutkörperchen der Nager attackieren entartete Zellen und verhindern so eine Erkrankung.

Heilung eines Tumors | Weiße Blutkörperchen aus krebsresistenten Mäusen heilten auch bei normalen Artgenossen schweren Tumoren ab und schützten sie vor weiteren Krebserkrankungen.
Nun hatten die Forscher normale Labormäuse mit fortgeschrittenem Krebs mit den Blutkörperchen behandelt. Selbst extrem bösartige Tumoren konnten dadurch ausgemerzt werden, so die Forscher. Die transplantierten Leukozyten enthalten den Forschern zufolge natürliche Killerzellen sowie Neutrophile und Makrophagen, die gemeinsam die erste Verteidigungslinie gegen Bakterien und andere pathogene Eindringlinge bilden. Der heilsame Effekt dieser Leukozyten habe sich dabei nicht nur auf die Vernichtung der Krebszellen beschränkt. Weitere Versuche hätten gezeigt, dass damit behandelte Mäuse selbst nach Injektionen mit hochaggressiven Krebsvarianten gesund blieben.

Der nächste Schritt sei nun, den molekularen Mechanismus dieser Erbschaft im Mäusemodell genau zu verstehen und Therapien für Menschen zu entwickeln. Mittlerweile ist es gelungen, drei zusätzliche Mäusefamilien mit dieser für die Krebsforschung so überaus interessanten Erbanlage zu züchten. Die genetische Grundlage der Widerstandsfähigkeit ist jedoch noch immer unbekannt.

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