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Fortpflanzung: Wenn Vogelpaare sich scheiden lassen

Monogam sein ist eine sichere Sache - aber was tun, wenn der Partner den Erwartungen nicht mehr entspricht? Auch Vögel könnten vor solchen Problemen stehen.
Kohlmeise

Vögel sind recht monogame Wesen: Geschätzt 85 Prozent bleiben nur mit einem Partner zusammen, oft sogar über das gesamte Leben hinweg. Allerdings gibt es die Möglichkeit zur Scheidung, berichten Vogelexperten nach einer Auswertung an 64 Arten: Gerade einmal sechs dieser Spezies hielten zusammen, komme, was wolle. Die Folgen der Trennung vom Partner können dann dramatisch sein – und besonders, meinen Antica Culina von der University of Oxford und ihr Team, für das Männchen.

Das zeigen die Ornithologen am Beispiel der Kohlmeise. Die Beobachtungen deuten darauf hin, dass hier ein mit der Beziehung unzufriedenes Weibchen die Initiative ergreift und die Partnerschaft mit immer weniger Enthusiasmus pflegt: So legt ein Weibchen zum Beispiel statistisch nachweisbar später und weniger Eier, bevor sich ein Paar trennt. Für das Weibchen könnte es sich sogar lohnen, dies absichtlich zu tun – denn nach einer Trennung profitieren die Weibchen oft mit einem neuen Partner. Das ist bei den Männchen anders: Sie scheinen nach einer Trennung häufig etwa ihre Territorien zu verlieren und finden seltener eine Nachfolgerin für die Verflossene. Das Weibchen treibe die Scheidung voran, meint Culina. Ungeklärt bleibt aber die Frage, woran die Kohlmeisenweibchen die Qualität einer Beziehung eigentlich messen. Vielleicht kommt auch zuerst der Frust über den Partner vor den wenigen Eiern – vielleicht ist es aber auch umgekehrt und reiner Zufall, dass Weibchen mit der plötzlichen Freiheit mehr anzufangen wissen.

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