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Aerosole: Wie entsteht der Geruch von Regen?

Wenn die ersten Tropfen eines Landregens nach einem langen heißen Tag auf die Erde fallen, macht sich ein typischer Geruch breit. Aber warum?
Tropfen

Wissen Sie, was Petrichor bedeutet? Der Ausdruck bezeichnet den Geruch, der entsteht, wenn Regen nach längerer Trockenheit auf staubigen Boden fällt, wie vor mehr als 40 Jahren zwei australische Forscher in "Nature" schrieben. Verantwortlich dafür ist ein von Pflanzen produziertes Öl, das sich an Tonminerale und andere Partikel bindet und bei Regen mit einem Stoff namens Geosmin verbindet. Mit Hilfe von Hochgeschwindigkeitskameras haben Cullen Buie vom Massachussetts Institute of Technology und seine Kollegen jetzt beobachtet, wie das erdige Aroma freigesetzt wird.

Wenn die Regentropfen mit hoher Geschwindigkeit auf den Untergrund prallen, schließen sie winzigste Luftbläschen in der Staubschicht ein, berichten die Forscher. Wie die Kohlendioxidbläschen in einem Glas Sekt schießen diese dann nach oben und platzen aus dem Tropfen heraus. Dabei reißen sie zahlreiche winzige Partikel mit sich, die als Aerosole in die Luft gelangen und von Verwirbelungen weiter nach oben befördert werden. Dabei tragen die kleinen und kleinsten Staubteilchen auch die Duftstoffe mit sich – neben anderen blinden Passagieren wie Bakterien oder Viren –, bis diese beispielsweise in die menschliche Nase gelangen. Die Menge der freigesetzten Aerosole hängt davon ab, wie durchlässig der Boden ist und wie stark es regnet: Leichter oder moderater Landregen lässt es duften, ein starker Platzregen hingegen unterbindet den Prozess rasch, weil er das Substrat schnell durchnässt und so die Blasenbildung verringert.

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