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Aufmerksamkeit: Wie Filmemacher unsere Blicke lenken

Bei einem Film blicken meist alle Betrachter zur selben Zeit auf dieselbe Stelle im Bild. Das gilt sogar, wenn wir nur kurz reinzappen und gar nicht wissen, worum es geht.
Ein spannender Film

Hollywoods Filmemacher haben unsere Aufmerksamkeit erstaunlich gut im Griff: Mit schnellen Schnitten, viel Bewegung und hohen Kontrasten lenken sie unsere Blicke gezielt auf die Stelle im Bild, die gerade wichtig ist. Das funktioniert sogar dann, wenn wir gerade erst in einen Film reingezappt haben und noch nicht einmal wissen, worum es überhaupt geht. Das zeigt nun eine Untersuchung von Forschern um Lester Loschky von der Kansas State University.

Die Wissenschaftler wollten untersuchen, welchen Einfluss unser Verständnis von der Handlung darauf hat, wohin wir beim Filmegucken schauen. Dazu spielten sie ihren Probanden Ausschnitte aus dem James-Bond-Film "Moonraker" von 1979 vor und verfolgten dabei die Blickbewegungen mit. Manche Teilnehmer bekamen einen Ausschnitt von drei Minuten Länge zu sehen, andere durften nur die letzten zwölf Sekunden des Clips ansehen; sie begriffen also erst einmal kaum, was sie dort sahen. Trotzdem zeigte sich bei der Auswertung, dass die Augenbewegungen aller Probanden erstaunlich synchron waren. Um überhaupt Unterschiede zwischen jenen Teilnehmern, die mehr vom Kontext des Films kannten, und jenen, die nur diese eine kurze Szene sahen, aufzudecken, mussten die Forscher tief graben. Dieses Ergebnis, so Loschky, zeige, dass Hollywood-Filme unsere Aufmerksamkeit stärker lenken als bislang gedacht. Dass sich unsere Blicke tatsächlich so leicht fernsteuern lassen, habe ihn überrascht.

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