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Zwergplanet Pluto: Wolke auf Pluto gesichtet?

Möglicherweise gibt es in der äußerst dünnen Pluto-Atmosphäre doch Wolken. Dies legt ein kürzlich veröffentlichtes Bild der Raumsonde New Horizons nahe. Die Wolke könnte aus gefrorenem Methan bestehen.
Dunstschichten in der Pluto-Atmosphäre

Der Vorbeiflug der US-Raumsonde New Horizons liegt nun schon fast ein Jahr zurück, aber noch immer werden Bilder und Messdaten zur Erde übertragen. Auf einem kürzlich von der US-Raumfahrtbehörde NASA frei gegebenen Bild, das die Sonde nur rund 20 Minuten nach der dichtesten Annäherung an den Zwergplaneten aufnahm, ist eine helle Region zu sehen, bei der es sich nach Ansicht der Missionswissenschaftler um eine Wolke in der äußerst dünnen Pluto-Atmosphäre handeln könnte. Bei der Aufnahme blickte New Horizons aus einer Entfernung von 21 550 Kilometern auf die Nachtseite des Zwergplaneten, der zu dieser Zeit der Sonde nur eine sehr dünne beleuchtete Sichel zuwandte.

Eine Wolke auf Pluto? | Etwa 20 Minuten nach der dichtesten Annäherung an Pluto am 14. Juli 2015 nahm die US-Raumsonde New Horizons dieses Bild der Zwergplaneten-Nachtseite auf. An den Rändern der Planetenscheibe ist die dünne Atmosphäre sichtbar, die zahlreiche Dunstschichten enthält. Im Ausschnitt oben ist ein helles Gebiet zu sehen. Dabei könnte es sich um eine tief liegende Wolke dicht über der Oberfläche von Pluto handeln.

Die Aufnahme entstand bei extrem tiefem Sonnenstand, so dass auch sehr dicht an der Oberfläche befindliche Schichten der Atmosphäre beleuchtet wurden und das Licht in Richtung Kamera streuen konnten. Tatsächlich lässt sich um die ganze Planetenscheibe herum die Atmosphäre als dünner, leuchtender Ring erkennen. Die Forscher von New Horizons vermuten, dass das auffällig helle Gebiet eine nur wenige hundert Meter über der Oberfläche befindliche Wolke aus kondensiertem Methan sein könnte, das bei der mittleren Durchschnittstemperatur auf Pluto von rund –230 Grad Celsius gefroren ist. Dann wäre dieses Gebilde die erste auf Pluto beobachtete Wolke aus kondensierten Gasen. Tatsächlich weisen Atmosphärenmodelle darauf hin, dass es in der überwiegend aus Stickstoff bestehenden Gashülle des Zwergplaneten Methanwolken geben kann. Der Oberflächendruck auf Pluto beträgt nur wenige Mikrobar, die Pluto-Atmosphäre entspricht im Vergleich zur irdischen Lufthülle einem ziemlich guten Hochvakuum.

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