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Seuchen: Zahl der Ebolatoten steigt rapide

Während des Wochenendes nahm die Zahl der Ebolatoten in Sierra Leone stark zu. Die Hoffnung auf Entspannung zerschlug sich.
Ebola-Viren

Die letzten Zahlen zu Ebola erwiesen sich tatsächlich als trügerisch: Allein in Sierra Leone wurden am Samstag weitere 121 Todesfälle offiziell bekannt gegeben – im ganzen Land forderte das hämorrhagische Fieber nun seit Beginn der Epidemie mindesten 678 Menschenleben. Zugleich meldet das Land weitere 81 Erkrankte innerhalb nur eines Tages. Diese Zahlen wurden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch nicht bestätigt; unklar ist zudem, ob innerhalb eines Tages so viele Menschen starben oder ob sich darunter auch Nachmeldungen aus den letzten Wochen befinden. In den drei hauptsächlich von Ebola betroffenen Ländern Sierra Leone, Liberia und Guinea starben damit rund 3500 Personen, mehr als 7500 haben sich mit dem Virus infiziert.

Ende letzter Woche hatte die WHO Statistiken veröffentlicht, nach denen die Zahl der Infizierten und Toten seit zwei Wochen rückläufig sei, was von manchen Beobachtern bereits als erste Trendwende interpretiert wurde. Die Organisation warnte aber zugleich, dass diese Schlussfolgerung zu früh sei: Zum einen sind die Labore vor Ort völlig überlastet, die Diagnose erfolgt also womöglich verspätet. Zum anderen haben die meisten Krankenhäuser der Region bereits ihre Kapazitätsgrenzen weit überschritten, weshalb viele Kranke abgewiesen werden oder gleich zu Hause blieben – sie werden also statistisch nicht erfasst: Die Dunkelziffer dürfte damit sehr hoch sein. Die Daten aus Sierra Leone deuten darauf hin, dass Zwangsquarantäne kontraproduktiv sein könnte, wie Experten warnten: Der Staat hatte vor wenigen Wochen eine komplette dreitägige Ausgangssperre erlassen, um Infizierte und Tote aufspüren zu lassen und die Krankheitswelle einzudämmen.

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