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Neurodegeneration: Zu viel Omega-Fettsäuren weisen auf Alzheimerdemenz

Eine ungewöhnlich hohe Konzentration von Arachidonsäure im Gehirn geht bei Mäusen mit Symptomen der Alzheimerdemenz einher, berichten Wissenschaftler von der University of California in San Francisco. Als sie die Produktion der Fettsäure gentechnisch bremsten, besserten sich Konzentrationsfähigkeit und Gedächtnis der Versuchstiere.

Die Forscher um Lennart Mucke hatten gentechnisch veränderte Mäuse mit einer Variante der Alzheimerkrankheit untersucht und in deren Hippocampus auffällig große Mengen der Omega-6-Fettsäure und verwandter Lipide nachgewiesen. Mucke und Kollegen deaktivierten daher gentechnisch das Enzym PLA2, welches die Arachidonsäure aus Phospholipiden herstellt. Diese Deaktivierung senkte die unnatürlich hohen Fettsäurekonzentrationen und linderte zudem die alzheimertypischen Symptome der Tiere.

Arachidonsäure könnte im Gehirn von erkrankten Mäusen und Menschen eine neuronale Übererregung verursachen, spekulieren die Forscher. Die Fettsäure werde vielleicht überproduziert, weil das bei Alzheimerdemenz charakteristischerweise im Überfluss vorkommende verklumpende Beta-Amyloid-Peptid die Arachidonsäure-Produktion ankurbelt. Diesem fatalen Mechanismus könnte womöglich entgegengesteuert werden, indem eine möglichst arachidonsäurearme Diät eingehalten wird. Die Zusammenhänge müssten aber zunächst noch am Menschen bestätigt werden, warnt Mucke vor voreiligen Schlüssen. (jo)

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