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Himmelsereignisse: Zwei Explosionen auf einem Fleck

Exakt dort, wo Astronomen eine Sternenexplosion im Sternbild Luchs orteten, hatte sich zwei Jahre zuvor schon einemal eine ähnliche Eruption ereignet. Der Ursprung dieses Doppelereignisses ist rätselhaft.

Sternenexplosion in Folge | Im Jahr 2004 beobachteten Astronomen einen Helligkeitsausbruch in der Galaxie UGC 4904. Etwa zwei Jahre später erstrahlte an derselben Stelle eine Supernova.
Der japanische Amateurastronom Koichi Itagaki entdeckte 2004 eine leuchtschwache Explosion in der fast achtzig Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie UGC 4904, die er als Supernova deutete. Zwei Jahre später stieß er in derselben Region auf ein viel energetischeres Ereignis, das er ebenfalls mit der Detonation eines Gestirns erklärte. Astronomen um Andrea Pastorello von der Queen's University Belfast verfolgten darauf die Supernova mit mehreren großen Teleskopen und analysierten zudem die Aufnahmen Itagakis. Ihrer Meinung nach fanden die beiden Explosionen exakt am selben Ort statt.

Die Forscher schlagen mehrere Alternativen für das Zustandekommen der Doppelexplosion vor. Einerseits könnte ein extrem heißer Stern mit fünfzig bis hundert Sonnenmassen in früheren Ausbrüchen, wie dem in 2004, einen Großteil seiner Hülle ins All katapultiert haben. Nun schließlich kollabierte in einer Supernova-Explosion sein Inneres, während er die äußeren Schichten fortschleuderte. Angesichts der großen Ausgangsmasse vermuten die Forscher, dass ein Schwarzes Loch zurückblieb.

Andererseits könnte es sich auch um ein Doppelsternsystem aus einer 2006 explodierten Supernova und einem leuchtstarken blauen veränderlichen Stern (LBV) gehandelt haben. Solche LBVs zeichnen sich durch durch unregelmäßige Eruptionen aus, von denen eine möglicherweise für den ersten Helligkeitsausbruch verantwortlich war. Erst weitere Beobachtungen mit einer höheren Auflösung könnten den tatsächlichen Ursprung klären. (mp)

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