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Kommunikation: Zweite Froschart mit Ultraschall-Quaken

Auch die auf Borneo lebende Froschart Huia cavitympanum ruft im Ultraschall-Bereich, ähnlich wie der chinesische Odorrana tormota (früher Amolops tormotus). In beiden Fällen dürfte das laute Hintergrundrauschen von schnell fließenden Bächen, an denen die Tiere sitzen, Ursache für den unter Amphibien höchst ungewöhnlichen Frequenzbereich sein.

Die Spezies, die beide zu den Echten Fröschen (Ranidae) zählen, besitzen eine von keinen weiteren Fröschen bekannte morphologische Gemeinsamkeit: Ihr Trommelfell ist – ähnlich wie im Säugetierohr – am Ende eines kurzen Ganges in den Schädel eingesenkt. Außerdem bewohnen sie beide ähnliche Lebensräume: das Ufer laut rauschender Bäche. Und wie Peter Narins von der Unviersität von Kalifornien in Los Angeles und seine Kollegen nun an auf Borneo aufgezeichneten Rufen männlicher H. cavitympanum bestätigten, weicht auch diese Art auf Ultraschall als Kommunikationsmittel aus, um die Umgebungsgeräusche zu übertönen.

Die Rufe erwiesen sich als hochvariabel, sowohl bei ein und demselbem Individuum als auch zwischen den verschiedenen Exemplaren. Es gibt sogar Abschnitte, die allein aus Ultraschall-Frequenzen bestehen, doch leitet H. cavitympanum – der Frosch mit dem Loch im Kopf, so die Übersetzung seines englischen Namens – diese Sequenzen mit einem tieferen Ton ein. Bei O. tormota treten Ultraschall-Laute dagegen nur als Begleitung von Tönen des für den Menschen hörbaren Bereichs auf.

Die beiden Arten sind bislang die einzigen Nicht-Säugetiere, die im Ultraschall rufen. Unter Säugetieren sind vor allem Fledermäuse dafür bekannt, aber auch Delfine und verschiedene Kleinsäuger nutzen diesen Frequenzbereich. (af)

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