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Dawn-Mission: Zwergplanet Ceres in Farbe

Erste Daten aus der Nähe des Zwergplaneten Ceres zeigen die bewegte Vergangenheit des Gesteinsbrockens. Er markiert die Grenze zwischen innerem und äußerem Sonnensystem.
Zwergplanet Ceres in Farbe

Seit dem 6. März umkreist die Raumsonde Dawn den Zwergplaneten Ceres, der zwischen Mars und Jupiter durch unser Sonnensystem rast. Nun haben die an der Mission beteiligten Forscher den Gesteinsbrocken mit ein paar technischen Kunstgriffen eingefärbt: Mit sieben Farbfiltern des Kamerasystems an Bord der Raumsonde analysierten sie in verschiedenen Wellenlängenbereichen, wie Ceres das Licht reflektiert. Die entstandene Falschfarbenaufnahme enthüllt, dass sich die Oberfläche des Zwergplaneten aus verschiedenen Materialien aufbaut – welche genau, das ist noch unklar; sie ist allerdings vergleichsweise porös, während tiefere Schichten aus unterschiedlichen Gesteinen bestehen. Sie machen Ceres auch schwerer als andere bislang untersuchte Himmelskörper dieser Art. Die beim Anflug entdeckten hellen Flecken auf Ceres' Antlitz lassen sich mit dieser Aufnahme ebenfalls noch nicht analysieren. Laut den Forschern lasse sich dies erst genauer sagen, wenn Dawn in ihrem Orbit näher um Ceres kreist. Der hellste Fleck befindet sich sehr wahrscheinlich in einem Krater von 92 Kilometern Durchmesser, so der bisherige Kenntnisstand laut Chris Russell von der University of California in Los Angeles.

Blankes Eis komme dafür allerdings nicht in Frage, so die Forscher: Es wäre an der Oberfläche nicht stabil genug, sondern würde verdampfen. Womöglich handelt es sich um Salzablagerungen. Auf der momentan laufenden Jahrestagung der European Geosciences Union in Wien wurden zudem weitere vorläufige Ergebnisse der Mission verkündet. So unterscheidet sich Ceres deutlich von seinem Zwergplanetnachbarn Vesta, an dem Dawn vor drei Jahren vorbeigeflogen war. Ceres besteht demnach zu größeren Anteilen aus Kohlenstoffverbindungen und ähnelt damit den Planeten im äußeren Sonnensystem, während Vesta mehr basaltische Gesteine wie die inneren Planeten aufweise – Ceres könnte demnach den Grenzbereich zwischen dem inneren und äußeren Sonnensystem markieren. Außerdem liegt er hinter der so genannten Frostgrenze, weshalb er sehr eisig ist. Unter seiner Kruste könnte sich vielleicht sogar ein Ozean erstrecken. Vesta hingegen stellt einen wasserarmen Asteroiden dar. Der insgesamt im Durchmesser 1000 Kilometer große Zwergplanet Ceres ist zudem von Kratern übersät, von denen manche mehr als 300 Kilometer messen.

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