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Metalle: Polonium

Symbol: Po
Kategorie: Metalle
Ordnungszahl: 84
Relative Atommasse: [209]
Schmelzpunkt: 527 K
Siedepunkt: 1235 K
Dichte: 9,20 g cm-3
Elektronegativität: 1,8
Ionisierungsenergie: 8,42 eV
Konfiguration: [Xe] 4f14 5d10 6s² 6p4
Oxidationszahlen: 6, 4, 2
Atomradius: 167,5 pm
Ionenradius: 65 pm (+4); 230 pm (-2)

Das Schwermetall Polonium ist sehr selten und stark radioaktiv, weil selbst sein stabilstes Isotop lediglich eine Halbwertszeit von 138 Tagen hat. Man findet es in der Natur nur in Spuren in Uranerzen, wo es als Produkt des Zerfalls von U-238 entsteht – entsprechend kommt es auch in Phosphaterzen vor, die kleine Mengen Uran enthalten, und damit in Rauch aus mit Phosphat gedüngtem Tabak. Polonium war das erste Element, das durch seine starke Radioaktivität entdeckt und identifiziert wurde; seine hohe Strahlung macht es extrem giftig. Mehrere Morde im 20. und 21. Jahrhundert stehen im Verdacht, mit Polonium ausgeführt worden zu sein, als nachgewiesen gilt das jedoch nur im Fall des russischen Agenten und Überläufers Alexander Litwinenko, der 2006 starb. Die These, dass Palästinenserpräsident Jassir Arafat durch Polonium starb, ließ sich in späteren Analysen nicht bestätigen.

Die extreme Strahlung des Poloniums bedingt, dass es kaum Anwendungen für das Element gibt. Größere Mengen Polonium heizen sich spontan auf, deswegen verwendete die Sowjetunion das Element als Wärmequelle für mehrere Mondrover und Satelliten. Die Alphastrahlung wird außerdem genutzt, um in einigen Geräten statische Landungen zu vermeiden. Zwischen 1940 und 1953 vermarktete ein US-Hersteller Zündkerzen mit Polonium: Die Intensive Strahlung und dadurch entstehende Ionisierung des Gasgemisches verbesserte die Zündung. Allerdings hielt der Effekt nicht lange an, weil die Strahlung des Elements nachließ.

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