Direkt zum Inhalt

Übergangsmetalle: Rhenium

Symbol: Re
Kategorie: Übergangsmetalle
Ordnungszahl: 75
Relative Atommasse: 186,207
Schmelzpunkt: 3453 K
Siedepunkt: 5900 K
Dichte: 21,03 g cm-3
Elektronegativität: 1,5
Ionisierungsenergie: 7,88 eV
Konfiguration: [Xe] 4f14 5d5 6s²
Oxidationszahlen: 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1, 0, -1, -3
Atomradius: 137,0 pm
Ionenradius: 60 pm (+7); 61 pm (+6)

Das Übergangsmetall Rhenium ist ein silbergraues, schweres Metall mit dem dritthöchsten Schmelzpunkt aller Elemente, er liegt bei 3186 Grad Celsius. Es entsteht durch Neutroneneinfang in roten Riesensternen, aber weit überwiegend in verschmelzenden Neutronensternen. In der Erdkruste ist Rhenium mit einer Konzentration von wenigen Mikrogramm pro Kilogramm extrem selten, weil es sich gut in Eisen löst und deswegen bei der Entstehung der Erde ähnlich wie Gold und Platin im Kern verschwand. In Molybdänsulfid tritt das Element in Konzentrationen von bis zu einigen Zehntelprozent auf und fällt deswegen als Nebenprodukt bei der Gewinnung von Molybdän an. Pro Jahr werden etwa 40 bis 50 Tonnen Rhenium produziert.

Nahezu drei Viertel des gesamten Rheniums wird zu Hochtemperatur-Superlegierungen für Strahltriebwerke in der Luftfahrt verarbeitet, die bis zu etwa sechs Prozent des Metalls enthalten. Außerdem ist das Metall in der Erdölindustrie bei Katalysatoren für die Produktion flüssiger Kraftstoffe mit hoher Oktanzahl aus Schweröl bedeutsam. Rheniumdiborid ist eine der härtesten Substanzen überhaupt, aber das Metall ist zu selten, als dass die Verbindung Wolframkarbid ersetzen könnte. Nischenanwendungen für Rhenium sind unter anderem selbstreinigende Elektroden für Schaltelemente, Blitzlichtlampen für die Fotografie und als Platzhalter für Technetium in der chemischen Synthese. Technetium wird, an organische Moleküle gebunden, in der Krebsmedizin genutzt, um Tumore zu bestrahlen. Aber weil es so instabil ist, wäre deren Entwicklung mit dem Element selbst zu aufwendig; stattdessen nimmt das chemisch sehr ähnliche Rhenium seinen Platz ein. Auch radioaktive Isotope des Rheniums werden zur Krebstherapie eingesetzt.

© Spektrum.de

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.