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Be-Ratung

Anlageberater

Anton Arglos bekommt einen Brief von Charlys Maxinvest-Anlagenberatung. Darin wird vorhergesagt, dass ein bestimmter Aktienkurs in den nächsten 2 Wochen fallen werde. Das trifft auch tatsächlich ein. Nun kommt ein neuer Brief, in dem für eine andere Aktie ein Steigen in den folgenden zwei Wochen angekündigt wird, und auch das trifft ein. Das wiederholt sich noch einige Male. Dann kommt ein besonderes Angebot: Der nächste Tipp soll nicht mehr gratis kommen, sondern 100 Euro kosten. Soll Anton bezahlen?

(kostenlos)

Ob wohl alle Empfänger des ersten Briefes auch dieses Angebot bekommen?

Wenn die Tipps so oft richtig waren, scheint das Angebot nützlich zu sein. Charly hat aber viele Briefe abgeschickt, eine Hälfte mit der Vorhersage des Steigens einer bestimmten Aktie, die andere Hälfte mit der des Fallens. Wenn die zwei Wochen um sind, schreibt er an die Hälfte, die die richtige Vorhersage bekommen hat, neue Briefe. So bekommen relativ wenig Leute dauernd Vorhersagen, die auch eintreffen, und diese glauben nun, dass das entweder ein großer Zufall oder eine Serie kompetenter Prognosen ist.

Oft sieht man Werbung mit dem Inhalt, dass ein bestimmter Aktenfonds 20 Prozent Wertsteigerung erreicht hat in einer Zeit, in der der DAX nur um 5 Prozent gestiegen ist. Soll man da etwas kaufen? Ich würde zur Vorsicht raten: Die Firma kann einige Zeit Glück gehabt haben, vielleicht mit einer durchaus risikofreudigen Strategie, und nun verkündet sie das als Beweis für ihren Kenntnisreichtum. Wenn sie aber Pech gehabt hätte – weniger Gewinn als der DAX oder noch wahrscheinlicher: völliges Badengehen –, dann würde man von ihr nichts mehr hören, jedenfalls nicht in Form von Werbung. Das muss man nicht gleich mit so finsteren Absichten verbinden wie dem Vorgehen von Charly, aber der Sachverhalt ist nicht grundsätzlich verschieden.

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