Direkt zum Inhalt

Bunte Reise zum Anfang der Welt

Was ist eigentlich Licht? Und woher kommt es? Diese Fragen faszinierten die Kommunikationsdesignerin Daniela Leitner. Obwohl Physik in der Schule nie zu ihren Lieblingsfächern zählte, begab sie sich intensiv auf Spurensuche. Herausgekommen ist ein außergewöhnlich schön gestaltetes Sachbuch, das sich spannend wie ein Roman liest.

Leitner nimmt den Leser mit auf eine Expedition zu den Anfängen des Lichts: zum Urknall, 13,7 Milliarden Jahre in der Vergangenheit. Dabei verpackt sie selbst komplizierte Sachverhalte in eine verständliche und unterhaltsame Form. Ihre anschaulichen Texte unterstützt sie mit zahlreichen Bildern, die sie in ihrer Wohnung aufgenommen hat. Da verdeutlichen durch den Raum geworfene Socken die Unschärferelation, und Orangen werden zu fusionierenden Atomkernen. Quantenmechanik und Astrophysik wirken dadurch plötzlich ganz alltäglich. Ohne sich den Kopf zerbrechen zu müssen, versteht man auf einmal Konzepte, die einen in der Schule oder an der Uni nur vor Rätsel stellten.

Mürrische Elektronen und friedliebende Photonen

Die Reise beginnt um Mitternacht im Schlafzimmer der Autorin. Von dort aus begleiten wir sie rückwärts in ihrem Tagesablauf, vom Schlafengehen bis zum Aufstehen. Zunächst lernen wir die "Freunde" des Lichts kennen, die Elementarteilchen. Leitner beschreibt sie so liebevoll, als handle es sich um ihre persönlichen Bekannten. Elektronen sind eher mürrisch – deshalb kommen sich zwei von ihnen mit gleichem Spin und gleicher Orientierung lieber nicht zu nah. Photonen dagegen sind diplomatisch und vermitteln zwischen den verfeindeten Teilchen.

Ausgestattet mit diesem Wissen bewegen wir uns sodann weiter in der Zeit zurück bis zum Anfang der Dinge. Auf dem Weg zum Urknall erfahren wir unter anderem, warum unsere Sonne Licht aussendet, wie sie entstanden ist, was es mit der Speziellen Relativitätstheorie auf sich hat und wieso es das Universum überhaupt gibt.

Die Farben der Buchseiten verschieben sich nach und nach von blau zu rot, angelehnt an das Phänomen der kosmischen Rotverschiebung: Da sich das Universum ausdehnt, nimmt auch die Wellenlänge von Photonen zu, während diese im leeren Raum unterwegs sind. Deshalb haben Lichtteilchen, die uns auf der Erde erreichen, umso größere Wellenlängen, je weiter entfernt ihre Quelle ist.

Ein Stichwortverzeichnis am Ende erlaubt, gezielt nach einzelnen Aspekten zu suchen. Als Nachschlagewerk ist das Buch aber wegen seines literarischen Stils weniger geeignet. Dafür bietet es Laien und "Physikmuffeln" einen äußerst spannenden und unterhaltsamen Zugang zu eigentlich schwierigen Themen. Und auch Fachleute werden an Leitners kreativer Herangehensweise sicherlich ihre Freude haben.

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Der Umbau der Chemieindustrie

Täglich entstehen in riesigen Fabriken zahllose Stoffe, die wir in unserem Alltag nutzen – allerdings nur dank fossiler Rohstoffe und eines extrem hohen Energieverbrauchs. In dieser »Woche« geht es um den Umbau der Chemieindustrie hin zur Klimaneutralität. Außerdem: Gibt es sie, die »Zuckersucht«?

Spektrum - Die Woche – Sind wir nicht alle ein bisschen ambivertiert?

Oft ist beim Thema Persönlichkeit die Rede von extravertiert oder introvertiert. Dabei stellen diese beiden Eigenschaften zwei Extreme dar, zu denen sich nur die wenigsten Menschen zuordnen würden. In der aktuellen »Woche« geht es um den Begriff der »Ambiversion«: ein gesundes Mittelmaß?

Sterne und Weltraum – Vulkanmond Io - Spektakuläre Bilder der Raumsonde Juno

Neue faszinierende Bilder des Jupitermonds Io, aufgenommen von der Raumsonde Juno, zeigen eine durch aktiven Vulkanismus geprägte Landschaft. Johann Wolfgang von Goethe war auch an Astronomie interessiert und gründete eine Sternwarte in Thüringen. Das private Raumfahrtunternehmen Intuitive Machines landete trotz einiger Herausforderungen mit der Sonde Odysseus auf dem Mond. Wir untersuchen, wie viel Masse ein Neutronenstern maximal und ein Schwarzes Loch minimal haben kann, und berichten über zwei Astronomen, die mit einer ausgefeilten Methode das Relikt einer Sternexplosion entdeckten.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.