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Die Suche geht weiter

In "Atommüll – wohin?" geht Geologe Ulrich Dornsiepen der Frage nach, wie sich ein dauerhaft sicherer Standort für die Lagerung radioaktiven Abfalls finden lässt. Zunächst widmet er sich den Grundlagen dieses Themas, wobei er bei den Lesern keinerlei Vorkenntnisse voraussetzt. So beschreibt er im Eingangskapitel, wie Atommüll entsteht und was Radioaktivität ist. Der Autor betont selbst, dass es sich dabei im Wesentlichen um Schulwissen handelt. Sofern man dieses noch beherrscht, kann man den Abschnitt getrost überschlagen.

Interessanter wird es im folgenden Kapitel, in dem Dornsiepen die geologischen Kriterien behandelt, die bei der Suche nach einem Endlager beachtet werden müssen. Die Leser erhalten einen Überblick über Klimaveränderungen in der Vergangenheit sowie deren Auswirkungen auf potenzielle Endlagerstandorte, über hydrogeologische Einflussfaktoren, über die Eigenschaften verschiedener Gesteinstypen und darüber, welche sich für eine Endlagerung von Atommüll am besten eignen. Zwar könnte man sich auch dieses Wissen aus Lehrbüchern aneignen, der Autor bietet hier aber eine gute Zusammenfassung der relevanten Aspekte auf wenigen Seiten.

Asse, Gorleben & Co.

Derart informiert kann man Dornsiepen gut folgen, wenn er anschließend bestehende und geplante Endlagerstätten geologisch sehr detailreich beschreibt: den Schacht Asse, das Endlager Morsleben, den Schacht Konrad und den Salzstock Gorleben. Diese Ausführungen bilden eine belastbare Grundlage für alle, die sich näher mit der Geologie der jeweiligen Standorte befassen möchten. Für weiterführende Recherchen listet der Autor entsprechende Literatur auf.

Insgesamt vermittelt das Buch solide geologische Kenntnisse, um sich eine fundierte Meinung über die verschiedenen Endlageroptionen zu bilden. Jedoch hätten ihm ein liebevolleres Lektorat und qualitativ höherwertigere Abbildungen gut getan. Die aus Veröffentlichungen zusammengestellten Abbildungen sind optisch sehr uneinheitlich, zum Teil schwer zu lesen, und bei Karten fehlen stellenweise die Legenden. Mehrfach verweist der Text auf die falschen Abbildungen, und sogar auf eine, die nicht existiert.

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