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Rohstoffe ohne Ende?

In den letzten Jahren haben es die Rohstoffe immer wieder in den Mittelpunkt des Interesses geschafft, meist im Zusammenhang mit Knappheit und steigenden Preisen. Mittlerweile dürfte jedem klar sein, dass die Zeiten billiger Bodenschätze vorüber sind. Bei genauerer Betrachtung ist das eigentlich auch kein Wunder, wenn man bedenkt, dass beispielsweise jeder Deutsche im Laufe seines Lebens rund 1000 Tonnen an Rohstoffen verbraucht. Und der Ressourcenhungerhunger der Welt wird weiter steigen, wenn immer mehr Menschen an Wohlstand teilhaben wollen.

Doch woher soll der Nachschub in Zukunft kommen? Welche Energierohstoffe werden uns in Zukunft antreiben? Unsere hoch entwickelte Kommunikationstechnologie hat über wichtige Rohstoffe direkt mit Umweltproblemen und sozialen Verwerfungen in Afrika zu tun. Unser Wohlstand hängt direkt von der Verfügbarkeit der verschiedenen Rohstoffe ab. Um so bemerkenswerter ist es, dass das Wissen um die Vorkommen eben dieser Rohstoffe und der damit zusammenhängenden Probleme von vielen in Deutschland weit gehend ignoriert wurde. Zu lange wurde auf billige Importe gesetzt und Alternativen sträflich vernachlässigt. Eine Strategie, die sich zum Beispiel im Bereich der für die angestrebte Energiewende so wichtigen Seltenen Erden als negativ erweist.

Mittlerweile hat das Thema Rohstoffe und deren Preisentwicklung einen Stammplatz in den Wirtschaftsseiten der Zeitungen erobert. Zeit also, dass auch das Wissen um die geologischen Zusammenhänge eine weitere Verbreitung findet. Und hier setzt das vorliegende Buch "Im Fokus: Bodenschätze" an. In kurzen und gut verständlichen Kapiteln wird beschrieben, was es bedeutet, wenn ein bestimmter Rohstoff nur noch für einen bestimmten Zeitraum ausreichend vorhanden sein könnte. Oder was es mit dem viel zitierten Peak Oil auf sich hat, und womit wir möglicherweise unseren Energiehunger stillen können.

Natürlich widmet sich das Buch auch den Rohstoffen, die sich hier in Deutschland noch finden lassen, oder welche eventuellen Schattenseiten unsere Energiewende für die Versorgung mit Ressourcen anderer Länder haben könnte. Allerdings steht weniger die geologische Lagerstättenkunde im Mittelpunkt der Texte als die wirtschaftlichen und technischen Zusammenhänge, die in der Rohstoffversorgung eine Rolle spielen.

Das für das Verständnis der Lektüre nötige geologische Grundwissen wird größtenteils unterwegs in den Kapiteln mitgegeben. Hier wären allerdings ausführlichere Erörterungen wünschenswert, um Laien nicht ratlos zurückzulassen. Spätestens hier vermisst man dann einen Verweis auf weiterführende Literatur oder zumindest ein Glossar. Trotz dieser kleinen Schwäche hilft dieses Buch, das Verständnis für die Rohstoffproblematik zu vergrößern. Es ist für alle unverzichtbar, die sich für die geologischen Hintergründe unseres Wohlstands interessieren.

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