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Buchkritik zu »Wörterbuch Biotechnologie Dictionary of Biotechnology«

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In Zeiten der Globalisierung ist die Biotechnologie angloamerikanisch geworden. Ein deutsch-englisches Wörterbuch liegt nun vor, verfasst von Theodor C. H. Cole, dem wir auch Wörterbücher zu anderen biologischen Bereichen verdanken. Und man muss es danken, denn man setzt sich Kritik von vielen Seiten aus.

Die einen werden monieren, dass für Selbstverständliches Platz verbraucht wurde wie die Übertragung griechischer oder lateinischer Fachbegriffe und Namen (heterogametisch ist "heterogametic" und vice versa). Die anderen werden ihre Spezial-Lemma nicht finden, und welche Nuance nun das Schwergewicht haben soll, ist auch Sache der Debatte. Nur ein kleines Beispiel: Gesundheit ist "health" – stimmt für Attest, Risiko etc., aber nicht für Gesundheitspflege, die "sanitation" ist. Eine weitere Willkür sind die im Vorwort herausgestrichenen Wortfelder.

Alle Argumente sind gut und glaubhaft, aber die Probe aufs Exempel ist nicht überzeugend: Unter "Gärung" findet man einiges Zugehöriges (und Unübliches), vermisst aber anderes. Auch Braumeister würden Acetat- oder Malolactat- Gärung, Säuerung oder Faulung (vielleicht Faulgärung, aber kaum faulende Gärung) sagen. Deutsch hat die leichtfüßige Eigenschaft, Worte zusammenziehen zu können. Davon wird in diesem Wörterbuch kaum Gebrauch gemacht. Natürlich kann ein "gebürtiger Sprecher" das nach seinem Gusto und Gefühl; aber eine schwere Aufgabe für den Lexikografen, auf alles das auch noch Rücksicht nehmen zu sollen!

Aber davon abgesehen, ist dieses Wörterbuch eine gelungene Handreichung für den "Nativen" wie für den "Gebürtigen". Der Autor gibt an, über 30 000 Begriffe aus der eigentlichen Biotechnologie und den Schnittmengen auf allen ihren Seiten aufgenommen zu haben. Die Auswahl, was nun zur Überlappung geeignet ist, wird Sache der Perspektive in einer schier unbegrenzten Landschaft, die dabei zwiesprachig von A-Stelle bis Zytotoxizität und von aberration bis zymurgy durchwandert werden muss.
  • Quellen
BIOspektrum 4/2008

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