Künstliche Intelligenz: Computer mit Bewusstsein?
Wie sich die Zeiten doch ändern: In den Anfängen der Forschung zur Künstlichen Intelligenz (KI) ging man vor allem von zwei Voraussetzungen aus: Intelligenz ist größtenteils im Gehirn lokalisiert; und das Gehirn ist mehr oder weniger eine Rechenmaschine, ein Computer, der Symbole verarbeitet. Das Zwei-Minuten-Video des amerikanischen Technikportals The Verge aus der Reihe "The Big Future" geht kurz auf diese Entwicklung ein.
Mittlerweile habe sich die Sicht auf Gehirn und Bewusstsein aber dramatisch verändert. Im Film werden keine Namen von Wissenschaftlern genannt, aber offensichtlich ist unter anderem das Embodiment gemeint: Diesem Ansatz zufolge entsteht Bewusstsein aus einer komplexen Interaktion von Körper (und nicht nur des Gehirns) und Welt. Ein Programm benötigt also einen Körper, und dieser muss letztlich in eine Welt mit interessanten Gegenständen eingebettet werden.
Das alles zu bauen ist natürlich eine Herkulesaufgabe. Aber man kann ja auch mit kleinen Schritten beginnen, wie der Film weiter zeigt. Beim Thema Muster- und Bilderkennung etwa kann man sich zunutze machen, dass unser natürliches Denkorgan im Grunde ein hochkomplexes neuronales Netz ist. Genau so ging Google vor. Der Suchmaschinengigant konstruierte ein künstliches neuronales Netz aus 16 000 Prozessoren und fütterte es mit 10 Millionen Screenshots von YouTube-Videos. Das neuronale Netz bekam nicht beigebracht, was diese Datenflut bedeutete. Doch allmählich erkannte es vor eines relativ treffsicher – den eifrigen YouTube-Nutzer verwundert dies nicht wirklich –: Katzen!
Das Fazit des Videos lautet, dass man auf diesem Weg wohl keine künstliche Intelligenz schaffen wird. Aber immerhin könne man so Maschinen etwa das Sehen beibringen. Das Fazit unserer Rezension: Leider kann ein solch kurzes Video nur an der Oberfläche kratzen. Aber immerhin ist es visuell gut und unterhaltsam gemacht. Zusätzlichen Lesestoff zum Thema gibt es genug.
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