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Echtzeitvermessung der Meere: Fähren als Forschungsschiffe

Handelsschiffe mit autonom arbeitenden Messsystemen vermessen ganz nebenbei die Ozeane.
http://www.youtube.com/watch?v=gYM_4iE0HOo
Ferrybox: Fähren als Forschungsschiffe

Veröffentlicht am: 13.02.2013

Laufzeit: 0:08:16

Sprache: deutsch

Das Großforschungszentrum bei Hamburg ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren und konzentriert sich auf Werkstoff- und Küstenforschung.

Immer genauer messen Ozeanografen die chemischen und biologischen Eigenschaften des Meerwassers. Sie überwachen Schadstoffbelastungen, beobachten Meeresströmungen und erstellen Computermodelle für das Klima der Zukunft. Doch Forschungsschiffe, die mit Messinstrumenten über die Weltmeere fahren, können nicht überall sein – das Netz aus Daten ist darum äußerst lückenhaft.

Allmählich werden die Lücken aber geschlossen. Schon vor über zehn Jahren begannen Wissenschaftler des Instituts für Küstenforschung am Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) mit der Entwicklung so genannter Ferryboxen: Messgeräte, die an Bord von Handelsschiffen installiert werden und auf deren Fahrten völlig autonom Daten erheben. Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Ferryboxen im Jahr 2012 stellt dieser 8-Minuten-Film des preisgekrönten Dokumentarfilmers Daniel Opitz vor, wie Ozeanografen das System nutzen. Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker kommen zu Wort, umrahmt von großartigen Bildern aus der Welt der Meeresforscher.

Die erste Ferrybox ist bereits seit 2002 in Betrieb und reist auf der Fähre zwischen Hamburg und dem englischen Harwich hin und her. Die Geräte, von denen mittlerweile weltweit 33 Stück im Einsatz sind, messen unter anderem Salzgehalt, Nährstoffgehalt und Temperatur und melden ihre Daten per Funk an die Wissenschaftler. So entsteht – gerade auf vielbefahrenen und umweltbelasteten Strecken – ein eng gesponnenes Datennetz mit kontinuierlichen Messreihen. Zudem können die Ferryboxen umfangreiche chemische Analysejavascript:{}n durchführen.

Das System ist aber nur eines von vielen, die weltweit entwickelt werden. Das internationale Argo-Projekt beispielsweise arbeitet mit Tausenden robotischer Treibbojen. Sie nehmen Messungen in bis zu zwei Kilometer Tiefe vor, erfassen dabei allerdings viel weniger Eigenschaften des Wassers.

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